Konzeption einer einschaligen Versuchsstrecke in einem Zuluftstollen des Rennsteigtunnels

  • Nach der neuen österreichischen Tunnelbaumethode aufzufahrende Straßentunnel werden in der Regel zweischalig ausgeführt. Die direkt nach dem Ausbruch abschnittsweise als Spritzbeton herzustellende Außenschale dient der vorläufigen Sicherung des Hohlraumes. Die später einzubringende Innenschale ist das langfristig tragende Bauglied. Beide Schalen sind gewöhnlich durch die Abdichtung oder Gleitschichten voneinander getrennt, sodass sie unabhängig voneinander wirken. Die neuerdings erzielbaren Qualitätssteigerungen von Spritzbetonschalen haben aus wirtschaftlichen Gründen zur Entwicklung der einschaligen Bauweise geführt. Hierbei wird die zweite Schale, die dem Endausbau dient, im Verbund mit der ersten, zunächst der Gebirgssicherung dienenden Schale ausgeführt. Beide tragen danach gemeinsam und stellen die Tragsicherheit des Tunnelgewölbes sicher. Die zweite Schale kann entweder auch in Spritzbeton oder als Beton in Schalung hergestellt werden. Wegen des erforderlichen Verbundes zwischen beiden Schalen kann eine Dichtungsschicht nicht eingebaut werden. Die Dichtheit muss daher allein durch den Beton erzielt werden. Zur Klärung offener Fragen im Hinblick auf Dichtheit und Verbundwirkung wird von der Bundesanstalt für Straßenwesen ein Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen bearbeitet, welches die Anwendungsmöglichkeiten und -grenzen der einschaligen Bauweise im Straßentunnelbau klären soll. Im Verlauf eines Zuluftstollens zum im Bau befindlichen Rennsteigtunnel in Thüringen werden fünf Abschnitte von je 16 Metern Länge zweischalig in unterschiedlichen Konstruktionsarten ausgeführt. Die verschiedenen Varianten, die Überlegungen hierzu und die Randbedingungen werden dargestellt.

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Metadaten
Verfasserangaben:Frank Heimbecher
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):20.03.2015
Jahr der Erstveröffentlichung:1999
Datum der Freischaltung:20.03.2015
Freies Schlagwort / Tag:Bau; Beton; Durchlässigkeit; Kosten; Neue österreichische Tunnelbaumethode; Sicherheit; Spritzbeton; Tragfähigkeit; Tunnel; Tunnelauskleidung; Verankerung; Versuch; Wirtschaftlichkeit
Anchorage; Austrian tunnelling method; Bearing capacity; Concrete; Construction; Cost; Economic efficiency; Permeability; Safety; Shotcrete; Test; Tunnel; Tunnel lining
Quelle:Straße und Autobahn. - 50 (1999), H. 8, S. 423-424
Institute:Abteilung Brücken- und Ingenieurbau / Abteilung Brücken- und Ingenieurbau
DDC-Klassifikation:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 62 Ingenieurwissenschaften / 620 Ingenieurwissenschaften und zugeordnete Tätigkeiten
collections:BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 25 Tunnelentwurf
BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 54 Tunnelbau

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