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Fahrerassistenz- und Fahrerinformationssysteme (FAS/FIS) – Personale Voraussetzungen ihres Erwerbs und Nutzung durch ältere Kraftfahrerinnen und -fahrer

  • In den nächsten Jahren ist mit einer steigenden Anzahl autofahrender Seniorinnen und Senioren (1) im Straßenverkehr zu rechnen. Mit zunehmendem Alter gehen jedoch zahlreiche fahrrelevante Leistungsveränderungen und Einschränkungen einher. Ein relativ neuartiger Ansatz zur Kompensation altersbedingter Einschränkungen und zur Senkung des Unfallrisikos ist der gezielte Einsatz von Fahrerassistenz- und -informationssystemen (FAS/ FIS). Im Rahmen dieses Projekts werden die personalen Voraussetzungen älterer Autofahrer für Erwerb und Nutzung derartiger Systeme untersucht. In einer Literaturanalyse werden Möglichkeiten zur Erhöhung der Verkehrssicherheit durch den Einsatz von FAS/FIS dargestellt. Basierend auf einem Überblick über Akzeptanzuntersuchungen von FAS/FIS werden Faktoren herausgearbeitet, die speziell für Senioren von hoher Bedeutung sind. Im empirischen Teil des Projekts werden über zwei verschiedene methodische Zugänge Informationen über die personalen Voraussetzungen des Erwerbs und der Nutzung von FAS/FIS durch ältere Autofahrer gesammelt. Zum einen über Einzelinterviews von Autohändlern, die in Kontakt mit älteren Kunden stehen, zum anderen über Fokusgruppendiskussionen direkt mit der Zielgruppe. Die Autohausbefragungen zeigen, dass der Verkaufsberater eine entscheidende Rolle bei der Information älterer Fahrer spielt. Das Thema „Fahrerassistenzsystem“ wird selten von den Kunden selbst angesprochen, sondern muss vom Kundenberater gezielt adressiert werden. Während jüngere Kunden sich Fahrerassistenzsysteme oft aus Komfort- und Prestigegründen kaufen, ist bei älteren Kunden der Sicherheitsaspekt das bedeutendste Argument für den Kauf eines Systems. Sehr große Bedeutung messen die interviewten Verkaufsberater Probefahrten zu: Sie können Ängste und Bedenken nehmen und teilweise auch Skeptiker überzeugen. Als Kauf- und Nutzungsbarrieren nannten die Berater Zweifel hinsichtlich der Zuverlässigkeit des Systems und die relativ hohen Kosten für FAS/FIS. Anliegen der Fokusgruppendiskussionen ist es, Vertreter der Zielgruppe „ältere Autofahrer“ direkt zu befragen. Der Großteil der Fokusgruppenteilnehmer hat sich bis zum Workshop mit dem Thema FAS/FIS noch sehr wenig auseinandergesetzt und entsprechend auch nur sehr wenig Vorwissen zum Thema aufgebaut. Interessanterweise lässt sich aber bei sehr vielen Teilnehmern bereits durch eine sehr knappe Information zur Funktionsweise einzelner Systeme zumindest eine Nutzungs- bei manchen sogar eine Kaufintention erzeugen. Basierend auf den Erkenntnissen der Literaturanalyse, der Autohausbefragungen und der Fokusgruppendiskussionen wird ein Arbeitsmodell zum Einfluss personaler Faktoren auf die Nutzungsintention älterer Autofahrer von FAS/FIS entworfen. Dieses Arbeitsmodell soll OEMs, Verbände usw. darin unterstützen, konkrete Maßnahmen zu einer weiteren Verbreitung von FAS/FIS unter älteren Fahrern abzuleiten. Zur Quantifizierung einzelner Einflussfaktoren wurde ein Fragebogen entwickelt, den mittels einer Online-Umfrage 585 Personen beantworteten. Mittels logistischer Regression werden die im Arbeitsmodell spezifizierten Prädiktoren daraufhin überprüft, ob sie einen relevanten Einfluss auf die Nutzungsintention verschiedener FAS/FIS haben. Die Ergebnisse zeigen, dass ein einziges Modell zur Vorhersage einer Nutzung von FAS/FIS im Allgemeinen fehlschlagen muss. Jedes FAS/FIS weist gewisse Merkmale auf, die es von anderen FAS/FIS unterscheidet und die offensichtlich auch einen Unterschied hinsichtlich einer Nutzungsintention machen. So werden an ein sehr selten agierendes Notsystem andere Kriterien angelegt, als an ein System, das kontinuierlich in das Fahrgeschehen eingreift. Bereits heute sind einige Voraussetzungen gegeben, die eine weitere Verbreitung von FAS/FIS unabhängig vom Geschlecht und Alter potenzieller Nutzer in den nächsten Jahren sehr wahrscheinlich machen. Beschleunigen lässt sich dieser Prozess durch weitere gezielte Informationsverbreitung hinsichtlich der Möglichkeiten, bestimmte physische/ kognitive Einschränkungen (die nicht unbedingt nur eine bestimmte Altersgruppe betreffen) mithilfe vom FAS/FIS zu kompensieren. Über eine Analyse des Mobilitätsverhaltens und potenzieller Einschränkungen sollten potenziellen Neuwagenkäufern FAS/FIS gezielt und bedarfsgerecht angeboten werden. Zentrale Bedenken hinsichtlich FAS/FIS hatten viele Befragte in Bezug auf zu erwartende Folgekosten sowie zu Fragen der Datensicherheit. Hier ist eine transparente Informationspolitik hilfreich, die den Kunden Sicherheit bezüglich zu erwartender Folgekosten und der Datensicherheit vermittelt. (1) Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text weitgehend die männliche Form gewählt. Die Angaben beziehen sich jedoch auf Angehörige beider Geschlechter, sofern nicht ausdrücklich auf ein Geschlecht Bezug genommen wird.
  • In the next decades a rising number of traffic participants will be elderly people. Advanced driver assistance- and in-vehicle information systems (ADAS/IVIS) may provide an innovative approach to increase traffic safety of elderly drivers by compensating age-correlated performance restrictions. The aim of the present project is to identify personal preconditions of elderly drivers that influence purchase and utilization of ADAS/IVIS. In the literature review, it is presented how ADAS/ IVIS might increase traffic safety of elderly drivers. Based on acceptance studies on ADAS/IVIS, factors are identified, which might influence purchase and usage of such systems by elderly drivers. In the empirical part of the project, information about the personal preconditions of elderly people influencing purchase and utilization of ADAS/IVIS is collected by two different methodological approaches: First personal interviews with car dealers, who are in close contact with elderly customers and second focus group discussions with the target group. Interviews with car dealers reveal that the customer consultant is very important to provide information about ADAS/IVIS for elderly drivers. The topic of ADAS/IVIS is rarely addressed by the customers themselves. So, the customer consultant has to point specifically to this issue. Younger drivers purchase ADAS/IVIS rather for comfort and prestige reasons. In contrast to this, for elderly drivers, safety aspects of ADAS/IVIS are the most important arguments. Customer consultants emphasize the importance of test drives, since they can decrease doubts and fears of sceptical customers regarding ADAS/IVIS. Doubts concerning the technical reliability of ADAS/IVIS as well as the relatively high costs are identified as barriers to use and purchase ADAS/IVIS. In the focus group discussions, elderly drivers were interviewed. Until our workshop, most of the focus group participants have not dealt much with the issue of ADAS/IVIS. Therefore only little knowledge about ADAS/IVIS existed. However, by giving only some information about the functioning of single ADAS/IVIS, a lot of the participants developed a positive attitude regarding ADAS/IVIS. Based on the information of the literature review, the customer consultant interviews and the focus group discussions, a working model for the personal preconditions of elderly drivers, which influence purchase and utilization of ADAS/IVIS, is developed. This model is meant to support OEMs and relevant organizations by deriving measures for a better dissemination of ADAS/IVIS, especially within the group of elderly drivers. In order to quantify the influence of the different factors in the working model, a questionnaire was developed which was answered in an online survey by 585 persons. The questionnaire was analyzed by logistic regressions. Results show that it is not adequate to develop one single model for all kinds of ADAS/IVIS to predict usage and purchase. Instead of this, for each ADAS/ IVIS an own model has to be taken into account. Each of the investigated ADAS/IVIS shows certain features, which differentiate it from the other ADAS/ IVIS and, of course, also affect the decision to use a system or not. The criteria to evaluate the benefit of an emergency brake system are reasonably different from the criteria applied to a continuously acting Active Cruise Control system. Some preconditions for a further dissemination of ADAS/IVIS in the near future are already given. Those preconditions seem to be independent from gender and age of potential ADAS/IVIS users. Nonetheless, the further dissemination of ADAS/ IVIS can be facilitated by a targeted information policy regarding the potential of ADAS/IVIS to com­pensate physical/cognitive restrictions. By analyzing the mobility and the physical/cognitive restrictions of potential new car purchasers, ADAS/IVIS that specifically meet the demands of the target group could be offered. Many interview partners in the present project express doubts regarding the responsible dealing with data safety issues as well as concerns with respect to high follow-up costs in the case of repairing the ADAS/IVIS. Therefore, a transparent data policy and certainty regarding potential repair costs might be further useful for a broader dis­semination of ADAS/IVIS.

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Verfasserangaben:Volker Hargutt, Ramona Kenntner-Mabiala, Yvonne Kaussner, Alexandra Neukum
URN:urn:nbn:de:hbz:opus-bast-23133
ISBN:978-3-95606-489-0
Untertitel (Deutsch):Bericht zum Forschungsprojekt FE 82.0557/2012
übersetzter Titel (Deutsch):Advanced driver assistance- and in-vehicle information systems (ADAS/IVIS) – Personal preconditions for acquisition and usage by elderly drivers
Schriftenreihe (Bandnummer):Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe F: Fahrzeugtechnik (131)
Verlag:Fachverlag NW in der Carl Ed. Schünemann KG
Verlagsort:Bremen
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):16.12.2019
Datum der Erstveröffentlichung:16.12.2019
Veröffentlichende Institution:Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Beteiligte Körperschaft:Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften
Datum der Freischaltung:16.12.2019
Freies Schlagwort / Tag:Alte Leute; Deutschland; Eindrigung; Einstellung (psychol); Fahrerassistenzsystem; Forschungsbericht; Interview; Markt; Modell
Attitude (psychol); Driver assistance system; Germany; Interview; Market; Model (not math); Old people; Penetration; Research report
Seitenzahl:104
Institute:Sonstige
DDC-Klassifikation:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 62 Ingenieurwissenschaften / 620 Ingenieurwissenschaften und zugeordnete Tätigkeiten
Lizenz (Deutsch):License LogoBASt / Link zum Urhebergesetz

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