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Kinderunfallatlas 2015-2019

Children TRaffic Accident Atlas 2015-2019 of Germany

  • Die dritte Ausgabe des Kinderunfallatlas hat die Zielsetzung, amtliche Unfalldaten von Kindern im Alter von 0-14 Jahren, die im Zeitraum 2015-2019 als Fußgänger, Radfahrer oder Pkw-Insassen verunglückt sind, zu analysieren. Dazu werden zentrale Unfall- und Mobilitätskenngrößen nach den Vergleichsebenen Bund, Bundesländer, Kreise/kreisfreie Städte und Gemeinden aufbereitet und kartografisch visualisiert. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, Verkehrssicherheitsmaßnahmen gezielt zu entwickeln und umzusetzen. Neben den Kenngrößen „Verunglücktenbelastung“ und „Veränderungsrate der Verunglücktenbelastung“ werden im aktuellen Kinderunfallatlas erstma¬lig auch regionalisierte Daten zur Verkehrsleistung und somit auch zur Verunglücktenrate berichtet. Als weitere grundlegende Neuerung wird den Gemeindeanalysen die Regionalstatistische Raumtypologie (RegioStaR 7) des BMVI von 2018 zugrunde gelegt. Auf Bundesländer- und Kreisebene erfolgt zudem eine Schwerpunktsetzung auf Kinderunfälle mit schwerem Personenschaden. Die bundesweite Analyse ergibt für die Teilgruppe der getöteten und schwer verletzten Kinder folgende Verunglücktenbelastungswerte (VB) je 100.000 altersgleiche Einwohner (gewichtete Mittelwerte 2015-2019): Kinder als Fußgänger: VB = 14,7, als Radfahrer: VB = 10,4 und als Pkw-Insassen: VB = 11,6. Im Vergleich zum zweiten Kinderunfallatlas 2006-2010 reduziert sich die Verunglücktenbelastung bei Kindern als Fußgänger und Radfahrer um -24,6 % resp. -26,3 %, wohingegen sich bei Kindern als Pkw-Insassen eine Zunahme um +13,9 % zeigt. Die steigende Verkehrsleistung für Kinder als Mitfahrer des motorisierten Individualverkehrs (MIV) bei zugleich sinkender Fußgängerverkehrsleistung jüngerer Kinder könnte mit diesem Trend (ursächlich) im Zusammenhang stehen. Wichtige Einflussfaktoren auf die Verunglücktenzahlen wie Alter, Geschlecht, Jahreszeit, Wochentag und Tageszeit korrespondieren mit Expositionsdaten (Anzahl der Wege). Die Verkehrsleistung pro Kind und Tag beträgt im Bundesdurchschnitt 1,0 km zu Fuß, 1,1 km mit dem Fahrrad und 17,3 km als MIV-Mitfahrer. Die Analysen auf Ebene der Bundesländer, Kreise/ kreisfreien Städte und Gemeinden lassen sich wie folgt zusammenfassen: Dicht besiedelte Gebiete weisen v. a. eine vergleichsweise hohe Verunglücktenbelastung für Kinder als Fußgänger auf, während in ländlichen Gegenden bzw. in kleinstädtischen Räumen die Verunglücktenbelastung für Kinder als Pkw-Insassen besonders hoch ist. Kinder als Radfahrer sind in zentralen Städten ländlicher Regionen am meisten gefährdet. Die Verkehrsleistung für Kinder als Fußgänger ist in den Stadtstaaten sowie in kreisfreien Städten tendenziell höher als in den meisten Flächenländern bzw. Landkreisen; auch in vielen ostdeutschen Gebieten ist die Fußgängerverkehrsleistung hoch. Hohe Radfahrerverkehrsleistungen zeigen sich primär in der nördlichen Hälfte sowie im äußersten Süden Deutschlands. Als MIV-Insassen sind Kinder v. a. im Norden bzw. Nordosten Deutschlands sowie in Baden-Württemberg und Hessen viel unterwegs. Allerdings sind die Unterschiede der Verkehrsleistungen im Vergleich zu denen der Verunglücktenzahlen eher als gering einzustufen, so dass die Karten zur Verunglücktenbelastung und -rate bei vielen Kreisen kaum differieren. Mögliche Ansatzpunkte für Verkehrssicherheitsmaßnahmen sind – neben den oben genannten räumlichen Unfallschwerpunkten – die Schulwegsicherung von Grundschülern als Fußgänger und von älteren Kindern als Radfahrer, die Etablierung von Radfahrtrainings für 10-14-Jährige sowie ggf. auch die gezielte Ansprache von Eltern, die selbständige Verkehrsteilnahme von Kindern zu fördern und nicht durch Pkw-Fahrten zu ersetzen.
  • The third edition of the Children Traffic Accident Atlas aims at analysing official statistics of road traffic accidents of children aged 0-14 years who are injured as pedestrians, cyclists or car occupants in the period 2015-2019. For this purpose, key indicators of accidents and mobility are assessed and visualised cartographically according to the comparative levels of the German federation, federal states, administrative districts/autonomous cities and municipalities. The results support the targeted development and implementation of traffic safety measures. In addition to the key indicators „number of casual¬ties per 100,000 inhabitants of the same age” (Verunglücktenbelastung, VB) and „rate of change in VB” (Veränderungsrate Verunglücktenbelastung, VäR VB), the current Atlas also reports regionalised data on “kilometres travelled” (Verkehrsleistung, VL) and thus also “number of casualties per 1 billion kilometers” (Verunglücktenrate, VR) for the first time. As a further fundamental innovation, the analyses at municipal level are based on the Regional Statistical Spatial Typology (Regionalstatistische Raumtypologie, RegioStaR 7) of the German Federal Ministry of Transport and Digital Infrastructure (Bundesministerium für Verkehr u. digitale Infrastruktur, BMVI) from 2018. At the federal state and district level, the focus is also set on accidents with seriously or fatally injured children. The nationwide analysis of the subgroup of seriously/fatally injured children results in the following VB (weighted average values 2015-2019): children as pedestrians: VB = 14.7, as cyclists: VB = 10.4 and as car occupants: VB = 11.6: Compared to the second Children Traffic Accident Atlas which refers to the years 2006-2010, the VB for children as pedestrians and cyclists is reduced by -24.6% and -26.3% resp., whereas an increase of +13.9% can be seen for children as car occupants. The fact that children travel more kilometres as passengers of individual motorised transport (motorisierter Individualverkehr, MIV), while younger children cover fewer kilometres as pedestrians could also be (causally) related to this trend. Important factors influencing the number of accidents such as age, gender, season, day of the week and time of day correspond to exposure data (number of trips). The average kilometres travelled per child per day are 1.0 km on foot, 1.1 km by bicycle and 17.3 km as a passenger in MIV. The analyses at the level of the federal states, administrative districts/autonomous cities and municipalities can be summarised as follows: densely populated areas show a comparatively high VB for children as pedestrians, while VB for children as car occupants is particularly high in rural areas respectively in small towns. Cycling children are most at risk in central cities in rural regions. The kilometres travelled by children as pedestrians tend to be higher in the city states and autonomous towns than in most of the “non-metropolitain” states and (rural) districts; in many eastern German areas the kilometres travelled on foot are also high. High levels of cycling are primarily found in the northern half and in the far south of Germany. Children travel a lot as passengers in MIV, especially in the north and north-east of Germany as well as in Baden- Wuerttemberg and Hesse. However, the differences in kilometres travelled are rather small in comparison to the number of accidents, so that the maps of VB and VR hardly differ between most districts. In addition to geo-spatial considerations as mentioned above, road safety for children could be improved by securing routes to school for walking primary school children and for cycling older children. To this end, cycling trainings for 10- to 14-year-olds could be established and parents could be asked to encourage their children to participate in traffic independently instead of being shuttled by car.

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Metadaten
Verfasserangaben:Martina SuingGND, Kerstin Auerbach, Nadja Färber, Hartmut Treichel
URN:urn:nbn:de:hbz:opus-bast-26194
ISBN:978-3-95606-666-5
Schriftenreihe (Bandnummer):Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe M: Mensch und Sicherheit (326)
Verlag:Fachverlag NW in der Carl Ed. Schünemann KG
Verlagsort:Bremen
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):22.03.2022
Datum der Erstveröffentlichung:29.03.2022
Veröffentlichende Institution:Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Datum der Freischaltung:29.03.2022
Freies Schlagwort / Tag:Deutschland; Forschungsbericht; Fußgänger; Gebiet; Insasse; Karte; Radfahrer; Statistik; Tödlicher Unfall; Unfall; Unfallhäufigkeit; Verletzung
Seitenzahl:167
Bemerkung:
Bericht zum Forschungsprojekt 1100.4318004
Kinderunfallatlas 2015–2019

Referat
Grundlagen des Verkehrs und Mobilitätsverhaltens
Institute:Abteilung Verhalten und Sicherheit im Verkehr
Lizenz (Deutsch):License LogoBASt / Link zum Urhebergesetz

$Rev: 13581 $