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Konzeption zur Bestimmung von Lage und Anzahl asbesthaltiger Abstandhalter in Betonbrücken

  • In Stahlbetonbauwerken wurden in Deutschland zwischen 1960 und 1993 besondere asbesthaltige Einbauteile in Form von Abstandhaltern und Spannhülsen verwendet. Mit der zunehmenden Sanierungsdringlichkeit von Infrastrukturbauwerken aus Stahlbeton besteht die Notwendigkeit, die oftmals verdeckten Abstandhalter zu erkennen und sicher auszubauen. So kann, im Sinne der Kreislaufwirtschaft, der Stoffstrom des mineralischen Bauschutts vor Asbest abgesichert werden, um weiterhin hohe Recyclingquoten zu ermöglichen. Hier wurde eine Handlungsanweisung für den Umgang mit asbesthaltigen Abstandhaltern und Spannhülsen in und an Brückenbauwerken aus Beton aufgestellt. Abstandhalter kommen in verschiedenen Materialien (z.B. Beton, Kunststoff, Asbestzement) und Ausführungen (z.B. Quader, Knochenform, Halbkugel) vor. Bei Baujahren zwischen 1960 und 1993 ist mit asbesthaltigen Abstandhaltern zu rechnen. Diese wurden typischerweise mit einer Verlegedichte von ca. 4 Stk./m², in einem Abstand von ca. 50-100 cm zueinander verbaut. Es gilt, die verschiedenen Tragelemente der Brücke sowie ggf. verschiedene Betonierabschnitte zu beachten. Die Erkundung nach Abstandhaltern erfolgt in drei Schritten: 1. der historischen Recherche, 2. einer Vorprüfung (nicht-invasiv, exemplarisch) und 3. einer Vollprüfung (repräsentativ, invasiv). Bei der Vorprüfung wird die Brücke visuell nach Abstandhaltern abgesucht und es werden ggf. erste Materialproben zur Analyse im Labor entnommen. Bei der Vollprüfung kommen, zur Sichtbarmachung der Abstandhalter, Maschinen zum Abtrag der Oberfläche zum Einsatz (z.B. Fräsen mit direkter Absaugung zum Abtrag der Oberfläche). Die Anzahl der zu untersuchenden Proben asbestverdächtiger Abstandhalter richtet sich nach den Vorgaben der VDI 6202 Blatt 3, um ein belastbares Untersuchungsergebnis zu erhalten. Für die Ausschleusung asbesthaltiger Abstandhalter kommt idealerweise entweder eine Abtrennung vorab des Rückbaus, unter Anwendung verschiedener Verfahren wie Kernbohrungen, oder eine Abtrennung aus dem Bauschutt nach dem Abbruch in Frage. Der so entfrachtete mineralische Bauschutt kann anschließend dem Recycling zugeführt werden und es muss nur eine geringe Menge asbesthaltigen Baumaterials entsorgt werden. Beim Umgang mit asbesthaltigen Materialien sind die Vorgaben der Technischen Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 519 zu beachten.
  • Buildings in Germany constructed with reinforced concrete between 1960 and 1993 contain special asbestos-containing spacers. With the increasing need to modernise infrastructure buildings made from reinforced concrete, it becomes vital to detect and safely remove the asbestos-containing spacers. This safeguards the recycling material from asbestos contaminations to maintain high recycling quotas for concrete construction waste, in line with a circular economy. Here a manual for the handling of asbestos-containing spacers in in bridges made from reinforced concrete was developed. Spacers can consist of different materials (e.g. concrete, plastic, asbestos cement) and were utilised in different shapes (e.g. cuboids, bone-shaped, hemisphere). Bridges built between 1960 and 1993 can contain asbestos-containing spacers. These were typically built in with a density of approx. 4 pc./m² and a distance of 50–100 cm between each other. It is vital to take the different building elements as well as potentially different concrete sections of the bridge into account. The surveying for spacers in the bridge contains of three steps: 1. historic research, 2. a preliminary examination (non-invasive, exemplary) and 3. the full examination (invasive, representative). With the preliminary examination, the bridge is visually inspected and initial samples for laboratory analysis can be taken. During the full examination tools, in order to visualise the spacers, are used (e.g. mills with direct suction to remove the surface layers). The number of samples to be taken is determined using the methods set in VDI 6202 Part 3, in order to receive a reliable result. In order to remove asbestos-containing spacers, they are ideally removed directly from the building, using techniques such as core drilling, or the spacers are removed from the construction waste after the demolition. The decontaminated construction material can be recycled and only a small amount asbestos-containing waste material needs to be disposed of. The handling of asbestos is strictly regulated and the technical rule for hazardous material (TRGS) 519 applies.

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Verfasserangaben:Martin Hönig, Hans-Dieter Bossemeyer, David Sanio, Volker Thome
URN:urn:nbn:de:hbz:opus-bast-29532
DOI:https://doi.org/10.60850/bericht-b200
ISBN:978-3-95606-790-7
ISSN:0943-9293
übersetzter Titel (Englisch):Instructions for handling asbestos containing auxiliary components in reinforced concrete bridge structures
Schriftenreihe (Bandnummer):Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe B: Brücken- und Ingenieurbau (200)
Verlag:Fachverlag NW in der Carl Ed. Schünemann KG
Verlagsort:Bremen
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):01.07.2024
Datum der Erstveröffentlichung:06.09.2024
Veröffentlichende Institution:Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Datum der Freischaltung:06.09.2024
Freies Schlagwort / Tag:Asbest; Brücken; Stahlbetonbauwerken; Umwelt
Asbestos; Bridge; Environment; Reinforced concrete structures
Seitenzahl:58
Bemerkung:
Projekt-Nr.:    15.0717

Projekttitel:   Konzeption zur Bestimmung von Lage und Anzahl asbesthaltiger Abstandhalter in Betonbrücken und Trennung vom Konstruktionsbeton

Fachbetreuung:   Maria Teresa Alonso Junghanns

Referat:   Betonbau
Institute:Abteilung Brücken- und Ingenieurbau
DDC-Klassifikation:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 62 Ingenieurwissenschaften / 620 Ingenieurwissenschaften und zugeordnete Tätigkeiten
Lizenz (Deutsch):License LogoBASt / Link zum Urhebergesetz

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