Coord Rainer Kramer, Christian Scholz

• In den Jahren 2000 bis 2006 wurde der Neubau der Bundesstraße B 71 zwischen der BAB A 27 Anschlussstelle Bremerhaven - Wulsdorf (Fischereihafen) und der Bundesstraße B 6 realisiert. Die Gründung der Straße auf dem sehr gering tragfähigen Baugrund wurde nach dem „Überschüttverfahren“ konzipiert, wegen übermäßig großer Setzungen während der Überschüttung wurde eine Baugrundentlastung mit Blähton durchgeführt. Der entlang der Strecke nur sehr gering tragfähige, dabei sehr wechselhafte Baugrund sowie das wegen der Setzungsunterschiede in Längs- und Querrichtung wechselhaft verfügbare Entlastungs-potential erforderte eine angepasste Dimensionierung des Blähtonkörpers mit veränderlicher Dicke. Zur Vergleichmäßigung der Setzungen über die Gesamtstrecke wurde eine in Längsrichtung veränderliche Dimensionierung des Blähtoneinbaus geplant und realisiert. Im Forschungsvorhaben wird mit Feldmessungen untersucht, ob das hier durchgeführte Überschüttverfahren mit setzungsaffiner Baugrundentlastung durch angepasste Blähtonkörperdicke im Straßenbau auf sehr gering tragfähigem Baugrund mit hohem Setzungspotential als Methode zur Vergleichmäßigung der Nachsetzungen geeignet ist. Dazu wurden über 10 Jahre Setzungsdaten erhoben und ausgewertet sowie Studien zu Setzungsprognosen mit FEM und mit statistisch begründeten Extrapolationsansätzen durchgeführt. Ergebnisse: Die angestrebte Vergleichmäßigung der Nachsetzungen durch setzungsaffine Baugrundentlastung ist gelungen, das Ergebnis übertrifft alle Erwartungen. Die Messergebnisse lassen sich mit FEM und plausibel gewählten Eingangsparametern recht gut nachbilden, diese Modellierung gelingt jedoch nicht mit der notwendigen Akkuratesse für ein verallgemeinerbares Prognosemodell. Eine Prognose gelingt hingegen recht zuverlässig durch Extrapolation statistisch begründeter Approximationen der anfänglichen Setzungsverläufe.
• In the years 2000 to 2006, the new B 71 federal road was built between the A 27 federal autobahn Bremerhaven–Wulsdorf (Fischereihafen) junction and the B 6 federal road. The road foundation on the very weak ground was designed using the preloading method. Due to the excessively large settlements during preloading, the ground was unloaded using expanded clay. The very weak and highly variable ground along the road alignment, as well as the alternating longitudinal and transverse unloading potential resulting from the differential settlements, required the expanded clay body to be adapted to produce varying thicknesses. In order to equalise the settlements over the entire road alignment, design of the expanded clay installation was planned and implemented with varying longitudinal thickness. Using field measurements, investigations were carried out as to whether the preloading method in conjunction with settlement-affine ground unloading using adapted expanded clay body thickness as adopted here is suitable as a method for equalising subsequent settlements in road construction on very weak ground. Settlement data were collected and analysed over a 10 year period for this purpose, and settlement prognoses studies using FEM and statistically justified extrapolation approaches were performed. Results: the desired equalisation of subsequent settlements by settlement-affine ground unloading was successful, the results exceed all expectations. The measurement results can be simulated reasonably well using FEM and plausibly selected input parameters; however, this modelling does not succeed with the necessary accuracy to produce a generalisable predictive model. On the other hand, reasonably reliable forecast results can be achieved by extrapolation of statistically justified approximations of the initial settlement responses.