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Grundfragen des straßenrechtlichen Nutzungsregimes " Straßenrecht im Zeichen des Klimawandels : Referate zweier Forschungsseminare des Arbeitskreises "Straßenrecht" am 19./20. September 2016 und am 18./19. September 2017 in Bonn

Fundamental questions of the road law use regime " Road law and climate change

  • BURGI verdeutlicht in seinem Beitrag, dass Wirtschaftsteilnehmer die öffentlichen Straßen, Wege und Plätze seit jeher nicht nur zum Transport von Waren und Dienstleistungen, also in klassischer Weise zum Verkehr, sondern auch als Ort der eigentlichen Wertschöpfung nutzen. Ähnlich wie für Diskutanten, Demonstranten, Künstler und religiöse Gruppen ist die Straße für sie ein Ort der Grundrechtsausübung. Anders als jene stehen sie freilich im Wettbewerb untereinander, weswegen die Erteilung von Sondernutzungen eine Verteilungsfrage mit einer zusätzlichen Dimension ist. KNAPPE weist nach, dass die Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie auch im Rahmen des Straßenbaus große Bedeutung erlangt haben. Auch die Straßenbauverwaltung ist nicht von der Beachtung wasserrechtlicher Vorgaben befreit. Ein Verstoß gegen das Wasserrecht kann Straßenbauvorhaben dementsprechend zu Fall bringen. Planungsträger sollten sich daher nicht allein auf das Natur- und Artenschutzrecht konzentrieren, denn dessen große Entwicklungen sind gewissermaßen erst einmal zu einem Stillstand gekommen, sondern erforderlich sind auch wasserrechtliche Fachbeiträge. Das Wasserrecht dürfte sich somit aufgrund der europäischen Impulse zu einem wichtigen Kriegsschauplatz bei Infrastrukturvorhaben entwickeln. SAUTHOFF diskutiert die juristische Konstruktion des Anliegergebrauchs im Lichte der neueren verfassungsrechtlichen Rechtsprechung zum Eigentumsgrundrecht. Er kommt zu dem Befund, dass für Straßengesetze, deren Regelungen dem Muster des -§ 8a FStrG folgen, nach wie vor der Anschluss eines Grundstücks an eine Gemeindestraße zum Gemeingebrauch in der Form des Anliegergebrauchs zählt, und unterbreitet einen eigenen Regelungsvorschlag. RODI charakterisiert den Verkehrssektor als zentrales Problemfeld für das Gelingen der Energiewende und liefert einen Überblick zu den zahlreichen Instrumenten, über welche die Verkehrspolitik für die Erreichung klimapolitischer Ziele bereits heute verfügt. Die bereits eingeschlagenen Wege " etwa die Politik der Flottengrenzwerte " sollten konsequent fortgeführt und modernisiert werden. Andere Instrumente, insbesondere die Energiesteuern, bedürfen dringend einer grundlegenden Reform. Neue Instrumente sollten hingegen nur nach gründlicher Prüfung eingeführt werden; dies gelte insbesondere für die Einbeziehung des Verkehrs in den Emissionshandel. NUMBERGER kritisiert die neuere Rechtsprechung der bayerischen Verwaltungsgerichte zur Feinstaubrichtlinie. Bei der Auslegung und Anwendung des Europäischen Rechts würden die Probleme nicht bei der Wurzel gepackt, es entstehe vielmehr eine erhebliche Schieflage im Hinblick auf die gerechte Abwägung. Ein angemessener Ausgleich der betroffenen Rechte, Belangen und Interessen werde unmöglich. Geboten sei eine flächendeckend wirksame und tatsächlich vollzogene Emissionskontrolle anstelle immissionsbezogener örtlicher Fahrverbote. Ansonsten würden das Fehlverhalten der Automobilindustrie und das Versagen der europäischen und nationalen Zulassungsbehörden bei den Kraftfahrzeugzulassungen auf dem Rücken der Kommunen abgeladen. SCHENK hingegen verteidigt die ergangenen Gerichtsentscheidungen. Das Unionsrecht verpflichte die Mitgliedstaaten, sicherzustellen, dass überall in ihren Gebieten und Ballungsräumen die maßgeblichen Grenzwerte u. a. für Feinstaub eingehalten wuerden. Natürliche oder juristische Personen, die unmittelbar von der Überschreitung der Grenzwerte betroffen sind, müssten schon im Interesse eines effektiven Gesundheitsschutzes in der Lage sein, bei den nationalen Behörden und gegebenenfalls unter Anrufung der zuständigen Gerichte die Einhaltung dieser Grenzwerte durchzusetzen. IM BRAHM schließlich bietet Einblicke in die gesteigerte Bedeutung von Radschnellwegen im neueren Straßenrecht und schildert unterschiedliche Handlungsansätze, um den Bau von Radschnellwegen zu unterstützen. Während das Land Nordrhein-Westfalen sie gesetzlich als eine Straßenkategorie mit regionaler Verkehrsbedeutung verankert hat, für die das Land die Straßenbaulast und damit die Finanzierungslast übernimmt, geht der Bund den Weg der Gewährung von Finanzhilfen.
  • BURGI explains in his paper that economic operators have always used public roads, paths and squares not only to transport goods and services, i. E. for traffic in the traditional sense, but also as a place of actual value creation. In a similar way as for speakers, demonstrators, artists and religious groups, the road is a place to exercise basic rights to them. Unlike them, the economic players are of course in competition with each other, which is why the granting of special rights of use is a distribution issue with an additional dimension. KNAPPE proves that the requirements of the Water Framework Directive have gained great importance also in road construction. The road administration is also not exempt from taking the requirements of water law into consideration. Accordingly, an infringement of water law can bring down road construction projects. Planners should therefore concentrate not solely on nature conservation and species protection law because to some extent major developments here have come to a standstill for the time being. Expert input on water law is also necessary. Due to European impulses, water law may therefore develop into an important battleground within infrastructure projects. SAUTHOFF discusses the legal construction of "residents use" (Anliegergebrauch) in the light of more recent constitutional law court rulings on basic property rights. He comes to the conclusion that as far as provisions of road laws which follow the pattern of Section 8 a Federal Highways Act (FStrG) are concerned, the connection of a plot of land to a municipal road belongs to "common use" (Gemeingebrauch) in the form of "residents use", and puts forward his own regulatory proposal. RODI characterises the transport sector as a central problem area for the success of the energy transition and provides an overview of the numerous instruments that are already available to transport policy to achieve the objectives of climate policy. The paths already taken " such as the policy of fleet targets " should be systematically continued and modernised. Other instruments, particularly energy taxes, are in urgent need of fundamental reform. By contrast, new instruments should only be introduced after thorough scrutiny; this applies in particular to the incorporation of traffic in emissions trading. NUMBERGER criticises recent rulings of the Bavarian administrative courts on the Air Quality Directive, arguing that problems are not addressed at their roots in the interpretation and application of European law. Rather, there were considerable difficulties in making a fair assessment so that it was impossible to adequately balance rights, concerns and interests. A fully effective and actually implemented control of emissions was required instead of local pollution-related traffic bans. Otherwise, the misconduct of the automotive industry and the failure of the European and national regulatory authorities in connection with vehicle registrations would be offloaded to the local authorities. SCHENK, however, defends the court decisions passed. Union law obliges the member states to ensure that the pertinent threshold values for particulate matter et al, are observed everywhere in their regions and conurbations. In the interests of effective health protection, natural or legal entities directly affected by the exceeding of threshold values ought to be in a position to assert compliance with these threshold values by the national authorities, having recourse to the competent courts where applicable. IM BRAHM finally offers insights into the rising significance of bicycle highways in more recent road law and presents different action approaches to supporting the construction of bicycle highways. Whilst the federal state of North Rhine-Westphalia has anchored the bicycle highway in law as a road category of regional traffic importance for which the federal state assumes the road construction responsibility and thus the financial burden, the federal government has chosen the path of granting financial assistance.

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Metadaten
URN:urn:nbn:de:hbz:opus-bast-19288
ISBN:978-3-95606-388-6
Schriftenreihe (Bandnummer):Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe S: Straßenbau (119)
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):21.08.2018
Jahr der Erstveröffentlichung:2018
Beteiligte Körperschaft:Arbeitskreis Straßenrecht
Datum der Freischaltung:21.08.2018
Sonstige beteiligte Person:Durner, Wolfgang
Institute:Sonstige / Sonstige
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 34 Recht / 340 Recht
collections:BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 10 Wirtschaft und Verwaltung
BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 15 Umwelt

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