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Neue Aufgabenformate in der Theoretischen Fahrerlaubnisprüfung

New exercise formats in theoretical driving tests

  • Um das unverhältnismäßig hohe Unfallrisiko junger Fahranfänger zu senken, werden derzeit unterschiedliche Maßnahmen verfolgt. Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem die Optimierung der Fahrausbildung sowie der theoretischen und praktischen Fahrerlaubnisprüfung. Das Ziel des von der Bundesanstalt für Straßenwesen in Auftrag gegebenen Projektes "Neue Aufgabenformate in der Fahrerlaubnisprüfung" bestand in der wissenschaftlichen Fundierung möglicher Maßnahmen zur Verbesserung der theoretischen Fahrerlaubnisprüfung. Große Vorteile werden dabei in der Verwendung von PCs bei der Durchführung der theoretischen Prüfung gesehen, unter anderem bei der Organisation, Flexibilisierung und Objektivierung der Prüfung. Darüber hinaus ergibt sich bei einer computerbasierten Testvorgabe aber auch die Möglichkeit, situationsnähere Präsentationsformate (z.B. dynamische Darstellungen) und handlungsnähere Antwortformate (z.B. Reaktionszeiterfassung) in die Prüfung einzubeziehen. Mit Hilfe innovativer Aufgabenformate (z.B. Hazard Perception-Tests) könnten handlungsnahe Kompetenzen (wie z.B. die Wahrnehmung bzw. Antizipation von Gefahren) schon in der theoretischen Prüfung standardisiert erfasst werden. Im vorliegenden Projekt wurden neue Aufgabenformate entwickelt, um sie auf ihre testpsychologische und lehr-lerntheoretische Eignung zu überprüfen. Insbesondere wurde dabei der Einsatz dynamischer Darstellungsformate berücksichtigt, der aufgrund der Nähe zur natürlichen Wahrnehmung im Fahrkontext als besonders vielversprechend betrachtet wird. Unter Berücksichtigung empirisch fundierter Gestaltungsprinzipien aus der Lehr-Lernforschung wurden verschiedene Aufgabenformate entwickelt, mit deren Hilfe auch die Erreichung derjenigen Lehrziele der Fahrerlaubnisprüfung erfasst werden kann, die bisher noch nicht in angemessener Form abgeprüft werden. Die im Projekt konzipierten Aufgabenformate (Wissensaufgaben, Einschätzungsaufgaben, Reaktionszeitaufgaben) wurden jeweils in zwei Präsentationsformaten (statisch vs. dynamisch) erstellt. Beide Versionen des Aufgabenmaterials wurden in zwei Vorstudien zunächst durch Experten-Novizen-Vergleiche auf ihre Kriteriumsvalidität untersucht (Experten: Personen mit einer Fahrerlaubnisbesitzdauer von über zwei Jahren; Novizen: Personen ohne Fahrerlaubnis). Dabei zeigte sich, dass ein handlungsnahes Reaktionszeitaufgabenformat (ähnlich den sogenannten Hazard Perception-Aufgaben) als besonders kriteriumsvalide zu bezeichnen ist. Experten übertrafen Novizen bei diesen Aufgaben. Es wurden zudem Vorteile für den Einsatz dynamischer Darstellungen von Verkehrsszenarien innerhalb der Testaufgaben ermittelt. Um festzustellen, inwieweit die Aufgaben mit dynamischem Material die Leistungsentwicklung von Fahrschülern während ihrer Fahrausbildung abbilden können, wurde eine Längsschnittuntersuchung mit drei Messzeitpunkten durchgeführt. Es zeigte sich, dass sich die Fahrschüler in allen eingesetzten Aufgabenarten über die Zeit verbesserten. Dabei erreichten die Fahrschüler während ihrer Ausbildung das Leistungsniveau von erfahrenen Fahrern lediglich für die Aufgaben, mit denen deklarative Wissensinhalte zur Gefahrenlehre und zu Faustregeln erfragt wurde. Bei Reaktionszeitaufgaben, die handlungsnah eher prozedurales Wissen erfassen sollten, steigerten die Novizen ihre Leistung zwar über die Zeit, waren aber nicht in der Lage, das hohe Niveau der Experten zu erreichen. Der Einsatz dynamischen Materials in der theoretischen Fahrerlaubnisprüfung kann prinzipiell " bei Einhaltung bestimmter Voraussetzungen " empfohlen werden, da die Kriteriumsvalidität der Aufgaben mit dynamischem und statischem Material vergleichbar war. Darüber hinaus sind die dynamischen Aufgaben jedoch als ökologisch valider einzuschätzen. Eine Steigerung der Handlungsnähe und eine damit verbundene weitere Verbesserung der Aufgabenformate ist ein Ansatzpunkt weitergehender Forschung. Im Rahmen der Projektbearbeitung wurde außerdem das Manual "Prinzipien zur Erstellung von multimedialen Testaufgaben für die Fahrerlaubnispruefung erarbeitet. Das Manual ist als Anhang beigefügt.
  • In order to reduce the excessively high accident risk of young new drivers, various measures are currently taken. These include amongst other things the optimisation of the driving instructions as well as of the theoretical and practical driving tests. The aim of the project "New types of exercises in the driving tests", commissioned by the German Federal Highway Research Institute (BASt), is a sound scientific basis for possible measures to improve the theoretical driving test. Great advantages can be seen in the use of computers during the theoretical test, e.g. in order to organise the test, and render it more flexible and objective. Moreover, a computer-based test presentation provides the opportunity to include more concrete forms of presentation (e.g. animations) and more concrete response formats (e.g. reaction time test) in the test. With the help of innovative types of exercises (e.g. Hazard Perception tests), concrete competences (e.g. hazard perception and anticipation) could already be registered in the theoretical test in a standardised manner. In this project, new types of exercises were developed to validate their applicability concerning test psychology as well as theories for teaching and learning. The main focus was put on the use of dynamic forms of presentation, which proves to be especially promising because of its similarity to the natural perception of actually driving a car. These various types of exercises were developed in consideration of empirical evidence from research on teaching and learning concerning design principles. By using the exercises, one can also test whether or not certain teaching objectives of the driving test which were hardly tested previously are achieved. The types of exercises which were designed for the project (knowledge exercises, assessment exercises, reaction time exercises) were created using two forms of presentations (static vs. dynamic) in each case. Both versions of the material were at first tested with regard to their criterion validity in two preliminary studies by comparing experts and novices (experts: persons who have been owning a driving licence for over 2 years; novices: persons without a driving licence). These showed that the format of reaction time exercises (which is similar to the so-called hazard perception tests) is especially criterion-valid. Experts surpassed the novices at these exercises. Furthermore, it was determined that the use of dynamic presentation of traffic scenarios in the test exercises is advantageous. In order to determine to which extent the exercises with dynamic material can depict the increase in performance of learner drivers during their instruction, a longitudinal study with three measurements was conducted. This study showed that the learner drivers improved over time in each type of exercises. The learner drivers only achieved the performance level of experienced drivers (possession of driving licence > 2 years) at exercises which dealt with declarative knowledge concerning traffic dangers and rules of thumb. The novices managed to increase their performance at reaction time exercises which dealt with procedural, concrete knowledge, but they were not able to achieve the high level of the experts. The use of dynamic material in the theoretical driving test is recommendable " if certain requirements are met ", since the criterion validity of exercises with dynamic and static material was similar. Nevertheless, dynamic exercises must be labelled as ecologically more valid. Further research should try to find a way to make the exercises for the driving tests more concrete and to improve their applicability. The manual "Principles for the creation of multimedia test tasks for the driving tests" was also developed in the framework of the project management. The manual is given as an appendix to this publication.

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Metadaten
Verfasserangaben:Sarah Malone, Antje Biermann, Roland Brünken, Susanne Buch
URN:urn:nbn:de:hbz:opus-bast-3410
ISBN:978-3-86918-199-8
Schriftenreihe (Bandnummer):Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe M: Mensch und Sicherheit (222)
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):11.05.2012
Jahr der Erstveröffentlichung:2012
Beteiligte Körperschaft:Universität <Saarbrücken> / Fachbereich Bildungswissenschaften
Datum der Freischaltung:11.05.2012
Freies Schlagwort / Tag:Deutschland; Fahrausbildung; Fahrprüfung; Forschungsbericht; Prüfverfahren; Psychologie; Pädagogik; Theorie; Verbesserung
Driver training; Driving test; Education; Germany; Improvement; Psychology; Research report; Test method; Theory
Institute:Sonstige / Sonstige
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 34 Recht / 340 Recht
collections:BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 83 Unfall und Mensch

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