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Hemmschwellen zur Hilfeleistung - Untersuchung der Ursachen und Empfehlung von Maßnahmen zum Abbau

Inhibitions to render help : study of their origins and recommendations on modification

  • Die Analysen der Hemmschwellen der Hilfsbereitschaft stützen sich auf eine umfangreiche Datenbasis, die insgesamt 935 Interviews und Verhaltensbeobachtungen umfasst und durch Befunde aus zwei EMNID-Umfragen mit 4.088 Personen ergänzt wird. In der Motivanalyse der Ersthelfer treten Verantwortungsgefühl, Selbstwertsteigerung und soziale Anerkennung unter den Vorteilen der Hilfeleistung hervor. Auf der Seite der Risiken stehen ihnen Zeitverlust, wahrgenommene Inkompetenz und Gefühl der Selbstgefährdung gegenüber. Der Ausbildungsstand wirkt sich auf die Hilfsbereitschaft indirekt aus, da sein Einfluss über das subjektive Kompetenzgefühl vermittelt wird. Das Kompetenzgefühl fördert die Hilfsbereitschaft. Es hängt neben dem Ausbildungsstand auch vom Zeitraum ab, der seit der Ausbildung verstrichen ist sowie von Alter und Geschlecht der potentiellen Helfer. Der Vergleich zwischen erwiesenen Ersthelfern und Nichthelfern zeigt, dass sich zwischen beiden Gruppen nur geringe Unterschiede im Ausbildungsstand fanden. Sie unterscheiden sich aber in einigen Persönlichkeitsmerkmalen deutlich, die sich zu einem Helferprofil zusammenfassen lassen. Erwiesene Ersthelfer hatten ein ausgeprägtes Verantwortungsgefühl, glaubten, dass es in der Welt gerecht zugeht und schrieben sich Kontrolle über die Ereignisse in ihrer Umwelt zu. Sie zeichneten sich durch eine Gemeinschaftsorientierung aus, die durch soziale Integration, Feinfühligkeit und Toleranz geprägt war. Ihre Unsicherheit war geringer als die der Nichthelfer und ihre Haltung gegenüber den Mitmenschen weniger feindselig. Eine prozessorientierte Analyse des Hilfsverhaltens unterstreicht den Stellenwert des situativen Verantwortungsgefühls, das der Bereitschaft zur Hilfeleistung direkt vorgeordnet ist. Das Verantwortungsgefühl wird seinerseits durch das Ausmaß der Entschlusskraft gestärkt, die wiederum von Kompetenzgefühl (und somit indirekt vom Ausbildungsstand) und einer instrumentellen Handlungsbereitschaft gefördert wird. Diese Ergebnisse ermöglichen Hinweise auf Verbesserungen in der Erste-Hilfe-Ausbildung.
  • The analyses of the inhibitions to render help are based on an extensive database including a total of 935 interview studies and behavioural observations and are supplemented by the results of two EMNID surveys of 4088 people. The motivation analysis of people having offered first aid yielded as advantages the feeling of responsibility, increased self-esteem, and social recognition as against the disadvantages, such as time losses, realization of incompetence, and the possible risks involved. The level of training has an indirect influence on the readiness to help which is mediated by the subjective feeling of competency. The feeling of competency increases the readiness to help. In addition to the level of training, the elapsed time since the training was completed and the age and sex of potential helpers also play a role. A comparison between the groups of people who actually rendered help or abstained from rendering first aid shows only small differences in the level of training of both groups. However, clear differences are found in some personality traits which can be summarized to yield a helper profile. People who actually rendered first aid are found to have a strong feeling of responsibility, a belief in a just world, and a strong sense of internal control. They stand out for their sense of community characterized by social integration, sensitivity and tolerant. Their feeling of insecurity is less than that of those who abstained from helping and their attitude toward others is less hostile. A process-oriented analysis of the helping behaviour underscores the importance of a situative sense of responsibility which directly triggers the readiness and willingness to help. The feeling of responsibility is reinforced by the extent of initiative which in turn is furthered by both a feeling of competence (and therefore indirectly influenced by the level of training) and the instrumental readiness for action. These results point to possibilities with respect to improving first-aid training.

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Metadaten
Verfasserangaben:Hans W. Bierhoff, Renate Klein, Peter Kramp
Schriftenreihe (Bandnummer):Forschungsberichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (215)
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):12.08.2015
Jahr der Erstveröffentlichung:1990
Beteiligte Körperschaft:Universität Marburg. Fachbereich Psychologie
Datum der Freischaltung:12.08.2015
Freies Schlagwort / Tag:Erste Hilfe; Erziehung; Interview; Motivation; Persönlichkeit; Soziologie; Verantwortung
Education; First aid; Interview; Motivation; Personality; Responsibility; Sociology
Institute:Sonstige / Sonstige
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 36 Soziale Probleme, Sozialdienste / 360 Soziale Probleme und Sozialdienste; Verbände
collections:BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 83 Unfall und Mensch
BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 84 Personenschäden

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