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Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Feststellung einer mangelhaften Trennung von Cannabiskonsum und Fahren anhand der Konzentration von Tetrahydrocannabinol (THC) im Blutserum

Scientific evaluation on the ability to separate driving from cannabis consumption on the basis of tetrahydrocannabinol (THC) concentrations in blood serum

  • Ab einer Konzentration des Cannabiswirkstoffes Tetrahydrocannabinol (THC) von 1,0 ng/ml im Blutserum kann das Vorliegen verkehrsmedizinisch relevanter Leistungsdefizite nicht ausgeschlossen werden; daher gilt ab diesem Wert der objektive Tatbestand des -§ 24a (2) StVG als erfüllt. In Abhängigkeit von der Konsumfrequenz kann es aber sein, dass eine derartige Konzentration auf einen Konsum zurückgeht, der mehr als 24 Stunden vor der Fahrt stattgefunden hat. Da in diesem Fall sicher keine relevante Cannabiswirkung mehr vorliegt, sind THC-Konzentrationen, die nur wenig oberhalb von 1,0 ng/ml im Blutserum liegen, nicht als Beweis für eine mangelnde Trennung von Konsum und Fahren anzusehen, und ein Direktentzug der Fahrerlaubnis erscheint nicht ohne Weiteres gerechtfertigt. Die Grenzwertkommission hat vorgeschlagen, erst ab einer Blutserumkonzentration an THC von 3,0 ng/ml regelmäßig davon auszugehen, dass Konsum und Fahren nicht ausreichend getrennt wurden, was die Nichteignung zum Führen von Kraftfahrzeugen bedingt. Bei THC-Konzentrationen zwischen 1,0 und 3,0 ng/ml sollte die Fahreignung durch eine medizinisch-psychologische Untersuchung überprüft werden.
  • The presence of traffic related performance deficits cannot be excluded at a serum concentration from 1.0 ng/ml of tetrahydrocannabinol (THC), the active ingredient of cannabis. A concentration at this lower limit or above fulfils the conditions of -§ 24a (2) of the German Road Traffic Act. Depending on the pattern of cannabis use, concentrations above this threshold may occur after a consumption dating back more than 24 hours before driving. Representing a sufficient time span of abstinence in this respect, THC concentrations slightly above 1.0 ng/ml will not justify a direct license withdrawal without further evidence. The German Expert Panel on Drink and Drug Driving Limits has proposed a concentration limit of 3.0 ng THC/ml serum for the assessment of an inadequate differentiation of consumption from driving. At concentrations between 1.0 and 3.0 ng/ml, a medical and psychological examination should be carried out for the assessment of the fitness to drive.

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Metadaten
Verfasserangaben:Stefan Tönnes, Volker Auwärter, Anja Knoche, Gisela Skopp
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):08.10.2018
Jahr der Erstveröffentlichung:2016
Beteiligte Körperschaft:Wolfgang-Goethe-Universität. Institut für Rechtsmedizin (Frankfurt, Main )
Datum der Freischaltung:08.10.2018
Freies Schlagwort / Tag:Bewertung; Blut; Droge; Fahrtauglichkeit; Fahrzeugführung; Führerscheinentzug; Grenzwert; Konzentration (chem); Wartezeit
Blood; Concentration (chem.); Confiscation (driving licence); Driving (veh); Driving aptitude; Drugs; Evaluation (assessment); Limit; Waiting time
Bemerkung:
Außerdem beteiligt: Universitätsklinikum Freiburg ; Universitätsklinikum Heidelberg

Volltext verfügbar unter: https://www.bads.de/blutalkohol/archiv-jahrgaenge-ab-2003/
Quelle:Blutalkohol 53 (2016), 6, S. 409-414
Institute:Abteilung Verhalten und Sicherheit im Verkehr / Abteilung Verhalten und Sicherheit im Verkehr
Sonstige / Sonstige
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 36 Soziale Probleme, Sozialdienste / 360 Soziale Probleme und Sozialdienste; Verbände
collections:BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 83 Unfall und Mensch

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