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Fahrverhaltensbeobachtung mit Senioren im Fahrsimulator der BASt - Machbarkeitsstudie

Assessing fitness-to-drive in the elderly by means of a driving simulator - Feasibility study

  • Mit zunehmendem Alter kommt es häufig zu sensorischen, kognitiven und motorischen Leistungsveränderungen. Die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer Erkrankung steigt ebenso wie die Wahrscheinlichkeit für die Einnahme von Medikamenten. Diese Faktoren können die Fahrkompetenz im Alter beeinflussen. Zur Erfassung der Fahrkompetenz gilt eine Fahrprobe im Realverkehr als der Goldstandard. Sie ist jedoch auch mit gewissen Nachteilen (z. B. Abhängigkeit von Wetter und Verkehrssituation; Auftreten von Gefahrensituationen) verbunden. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob mithilfe einer Fahrverhaltensbeobachtung im Fahrsimulator der BASt geprüft werden kann, wie sich die Fahrkompetenz einer Gruppe von Senioren (Durchschnittsalter > 65 Jahre) von der der übrigen Fahrer unterscheidet. Auf die Simulatorfahrt wurden die Fahrer mit einem speziellen Training zur Gewöhnung an das Fahren im Fahrsimulator vorbereitet. Die Strecke, auf der die Verhaltensbeobachtung durchgeführt wurde, beinhaltete alle wesentlichen Verkehrssituationen, mit denen Fahrer beim Befahren von Autobahnen, Überlandstrecken und im Stadtverkehr konfrontiert werden. Die Leistungsbewertung erfolgte mit einer standardisierten Verhaltensbeobachtung, die von geschulten Beobachtern durchgeführt wurde. Diese bewerteten das Verhalten der Fahrer in den Verkehrssituationen der Strecke mit Hilfe der Tabletanwendung S.A.F.E. (Standardized Application for Fitness-to-Drive Evaluations; KAUSSNER, HOFFMANN, FISCHER, & GREIN). Zusätzlich zur Simulatorfahrt wurden kognitive Leistungsbereiche, die für das sichere Fahren als relevant gelten, mit einem computerbasierten Test-Set erfasst. Nur ein geringer Anteil der Fahrer, der das Training zur Gewöhnung an das Fahren im Simulator absolviert hatte, brach die Fahrverhaltensbeobachtung aufgrund von Unverträglichkeit ab. In der computerbasierten Testung schnitten die Senioren etwas schlechter ab als die Fahrer der Vergleichsgruppe. Selbiges gilt für die Fahrverhaltensbeobachtung. Bei den Senioren waren die Unterschiede in der individuellen Leistung stärker ausgeprägt als in der Vergleichsgruppe. Es konnte gezeigt werden, dass nach einer entsprechenden Vorbereitung durch ein Gewöhnungstraining, auch mit Senioren Fahrverhaltensbeobachtungen in einem Simulator durchgeführt werden können. Hierbei hat sich wiederum das chronologische Alter nicht als geeigneter Prädiktor für die Fahrkompetenz von Senioren erwiesen. Eine Bewertung sollte daher immer auf individueller Basis erfolgen.
  • With increasing age often changes in sensory, cognitive, and motor abilities occur. The probability of developing medical conditions and taking medication increases. All these factors can influence the ability to drive. To assess the fitness-to-drive an on-road assessment is usually considered as the gold standard, but it also has certain disadvantages (e.g., dependence on traffic and weather conditions; occurrence of dangerous situations). Here, driving simulators can offer an alternative. In the study at hand an innovative driving route for a simulator assessment of fitness-to-drive in the elderly was tested. The study was conducted in the fixed-based driving simulator at BASt and performance of elderly and middle-aged drivers was compared. Before the driving test, drivers had to undergo a special familiarization training to reduce simulator sickness. The course was designed to meet the requirements for on-road driving tests in real traffic. It comprised representative, moderately difficult scenarios of rural roads, urban traffic, and highways. Driving competence was assessed using the Standardized Application for Fitness-to-Drive Evaluations (S.A.F.E.; KAUSSNER, HOFFMANN, FISCHER, & GREIN) by trained observers. During the entire drive driving parameters like speed, lateral position, headway to other vehicles, number of lane changes, and size of accepted gaps at intersections were continuously recorded by the simulation software. In addition computer-based tests of cognitive skills related to driving were conducted. Elderly persons performed worse on the computerbased tests than the control group. Only very few participants did not complete the driving route due to simulator sickness. With respect to fitness-todrive elderly drivers were rated slightly worse by the observers than middle-aged drivers. Also the total number of driving errors was higher in the group of the elderly. With respect to driving errors, the standard deviation and the range of the total number of driving errors were higher in the group of the elderly drivers. This points to a high interindividual variability in older age. The fact that in the group of the elderly chronological age could not predict the total number of driving errors underlines that driving fitness has to be judged always on an individual basis. The study furthermore showed that by conducting a simulator familiarization training and using the here evaluated driving route for the simulator assessment the prevalence of simulator sickness can be kept low. This procedure is well suitable for research on fitness-to-drive among elderly drivers.

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Metadaten
Verfasserangaben:Markus Schumacher, Kristina Schubert
URN:urn:nbn:de:hbz:opus-bast-19447
ISBN:978-3-95606-403-6
Schriftenreihe (Bandnummer):Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe M: Mensch und Sicherheit (282)
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):05.09.2018
Jahr der Erstveröffentlichung:2018
Datum der Freischaltung:05.09.2018
Institute:Abteilung Verhalten und Sicherheit im Verkehr / Abteilung Verhalten und Sicherheit im Verkehr
DDC-Klassifikation:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 62 Ingenieurwissenschaften / 620 Ingenieurwissenschaften und zugeordnete Tätigkeiten
collections:BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 80 Unfallforschung
BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 83 Unfall und Mensch

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