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Nächtliche Freizeitunfälle junger Fahrerinnen und Fahrer

Night-time leisure time accidents involving young drivers

  • In Wiederholung einer Erhebung aus dem Jahr 1988/89 wurden alle schweren Unfälle junger Fahrer analysiert, die sich im Rahmen des nächtlichen Freizeitgeschehens im Zeitraum von September bis November 1995 auf den Straßen der Bundesrepublik ereignet haben. Die Befunde der Analyse wurden in aktuelle Informationen zum Freizeit- und Verkehrsverhalten junger Fahrer eingeordnet. Nächtliche Freizeitunfälle ereignen sich hauptsächlich nach dem Besuch von Discos, Kneipen, privaten Parties und Feten. Für 18- bis 24-jährige stehen Disco-Unfälle, für 25- bis 34-jährige Unfälle im Zusammenhang mit Kneipenbesuchen an erster Stelle. Gemessen an der durchschnittlichen Anzahl pro Unfall getöteter und schwerverletzter Pkw-Insassen erwiesen sich Disco-Unfälle als die folgenschwersten nächtlichen Freizeitunfälle, was unter anderem auch in der hohen durchschnittlichen Insassenzahl der Unfallfahrzeuge begründet ist. Obwohl sich nächtliche Freizeitunfälle junger Fahrerinnen und Fahrer meist infolge mehrerer ungünstiger Faktoren ereignen, wäre die Mehrzahl dieser Unfälle ohne den Einfluss von Alkohol vermeidbar gewesen. Der Zeitvergleich des Unfallgeschehens im Zusammenhang mit Disco-Fahrten lässt den Schluss zu, dass sich die Anzahl schwerer nächtlicher Disco-Unfälle im Jahre 1995 gegenüber 1988/89 insgesamt erheblich reduziert hat. Veränderte Bedingungen des Freizeitverhaltens, ein sinnvollerer Umgang mit dem Auto und ein moderateres Trink-/Fahrverhalten sind die wichtigsten Erklärungsansätze dieser positiven Entwicklung. Gleichwohl kristallisiert sich nach wie vor eine besondere Teilgruppe junger nachtmobiler Fahrer heraus, die auf psychologischer Ebene weniger durch eine rationale als emotionale Verhaltenssteuerung und ein erhöhtes subjektives Sicherheitsgefühl gekennzeichnet ist. Gezielte Verkehrssicherheitsmaßnahmen für diese besonders gefährdete Gruppe sollten zu einem möglichst frühen Zeitpunkt, das heißt weit vor dem Beginn der Fahrausbildung, korrigierenden Einfluss nehmen. Hierbei sollten bildungs- und berufsgruppenspezifische Kontexte des Risikoverhaltens Berücksichtigung finden. Die besondere Unfallsituation in den östlichen Bundesländern, in denen sich 40 Prozent aller registrierten schweren nächtlichen Freizeitunfälle ereigneten, verweist auf die Notwendigkeit der Durchführung gezielter Schwerpunktmaßnahmen vor Ort.
  • An investigation was carried out in 1988/89 into all severe night-time leisure time accidents involving young drivers which occurred in this period on the roads of the Federal Republic of Germany; this investigation was repeated from September to November 1995. The results of the analysis were incorporated into current information on the leisure and traffic behaviour of young drivers. Night-time leisure time accidents mainly occur after young people have been to discos, pubs, private parties or celebrations. For 18-24 year olds, disco accidents are most common; for 25-34 year olds, accidents occur mainly in connection with pub visits. When the night-time leisure time accidents are analysed according to the average number of fatally and severely injured car occupants per accident, disco accidents prove to be the most serious; this is due iter alia to the high average number of car occupants in such cases. Although night-time leisure time accidents involving young drivers usually occur on account of several unfavourable factors, the majority would be avoidable if the driver were not under the influence of alcohol. A comparison of the disco journeys recorded in the two investigations shows that the number of severe night-time disco accidents was much lower in 1995 than in 1988/89. Most attempts to explain this positive development believe the reasons to lie in alterations in leisure behaviour, the more sensible use of cars and more moderate drink/drive behaviour. Nevertheless, a section of the young people who are often on the road at night can still be identified whose members are characterised on a psychological level by emotional rather than rational behaviour and by a heightened subjective feeling of safety. Targeted road traffic safety measures should be used at an early stage, i.e. long before the members are given driving instruction, to change the behaviour of this especially endangered group. Account should be taken in this regard of risk behaviour which is specific to particular educational backgrounds and occupational groups. The special accident situation in the new federal states, in which 40% of all the recorded severe night-time leisure time accidents occurred, indicates the necessity of implementing specific measures in this area which relate to the main problems involved.

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Metadaten
Verfasserangaben:Horst Schulze
URN:urn:nbn:de:hbz:opus-bast-8744
ISBN:3-89701-143-3
Schriftenreihe (Bandnummer):Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe M: Mensch und Sicherheit (91)
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):02.03.2015
Jahr der Erstveröffentlichung:1998
Datum der Freischaltung:02.03.2015
Freies Schlagwort / Tag:Deutschland; Fahrer; Forschungsbericht; Freizeit; Jugendlicher; Mobilität; Nacht; Schweregrad (unfall; Unfall; Ursache; Verhalten; Verteilung (stat); Werktag; Wochenende; verletzung)
Accident; Adolescent; Cause; Distribution (stat); Driver; Germany; Mobility (pers); Night; Recreation; Research report; Severity (acid; Weekday; Weekend; injury)
Institute:Abteilung Verhalten und Sicherheit im Verkehr / Abteilung Verhalten und Sicherheit im Verkehr
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 36 Soziale Probleme, Sozialdienste / 360 Soziale Probleme und Sozialdienste; Verbände
collections:BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 83 Unfall und Mensch

$Rev: 13581 $