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Risikoanalyse von Massenunfällen bei Nebel

Risk analysis of multiple crashes in fog

  • Ziel des Projektes war, die Bedeutung und Einordnung sozialer Risikofaktoren für das Entstehen von nebelbedingten Massenunfällen und deren Konsequenzen für Präventionsmaßnahmen empirisch zu klären. Ausgangspunkt war die Hypothese, dass sich Fahrer im Nebel an der Fahrweise des vorausfahrenden und nachfolgenden Fahrers (Sog-Druck-Hypothese) orientieren (SCHÖNBACH, 1996a, 1996b). Die Hypothese wurde in einen breiteren Erklärungsansatz für eine empirische Klärung integriert. Nach einer Literaturanalyse wurden eine Serie von Simulatoruntersuchungen, eine Datenerhebung an der Autobahn und eine Verkehrssimulation durchgeführt. In den Untersuchungen am Fahrsimulator wurde das Fahrverhalten in Allein- und Folgefahrten unter verschiedenen Witterungsbedingungen (Klarsicht, mäßiger und starker Nebel) bei verschiedenen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen untersucht. Die an einer Autobahn-Messschleife erhobenen Fahrdaten wurden für einen Vergleich von Nebel- und Klarsichtbedingung organisiert und hinsichtlich Fahrgeschwindigkeit und "abstand analysiert. Schließlich wurden Fahrparameter aus den eigenen Untersuchungen in ein Simulationsmodell des Verkehrsflusses eingegeben und die Bedingungskonstellationen für das Auftreten von Unfällen ermittelt (Beitrag von WALLENTOWITZ, NEUNZIG und BENMIMOUN, Institut für Kraftfahrwesen der RWTH Aachen). Die Ergebnisse stützen die "Sog-Druck"-Hypothese nach SCHÖNBACH nicht, sondern sprechen für die Annahme, dass das zu schnelle Fahren Folge genereller Anpassungen des Fahrverhaltens an Fahrbedingungen, wie Verkehr und Witterung, sind. Die Anpassungen sind hinsichtlich ihrer Sicherheitsmarge nur unzureichend erfahrbar. Sowohl die Höhe der Fahrgeschwindigkeit als auch das bei Nebel verstärkte Oszillieren von Geschwindigkeit und Abstand in der Kolonne werden nur unzulänglich erkannt und deshalb zu Risikofaktoren, wie in der Verkehrssimulation gezeigt. In einem Expertengespräch wurden die Befunde hinsichtlich möglicher Schlussfolgerungen für Präventivmaßnahmen bewertet. Aus den im Forschungsprojekt gewonnenen Befunden lassen sich Maßnahmenempfehlungen ableiten, die als Ausgangspunkt die Fahrweise unter eingeschränkten Sichtbedingungen und deren Erkennbarkeit (awareness) haben. Diese liegen im rechtlichen (StVO, StVZO), pädagogischen (zum Beispiel Thematisierung der Fahrweise in der Kolonne), technischen (zum Beispiel Fahrerassistenzsysteme) und straßenseitigen Bereich (zum Beispiel Markierungen). Der Originalbericht enthält als Anhänge die Ergebnisniederschrift eines Expertengespräches (A), eine Präsentation der Ergebnisse des Institutes für Psychologie der RWTH Aachen im Rahmen dieses Expertengespräches (B), eine Präsentation der Ergebnisse des Institutes für Kraftfahrwesen der RWTH Aachen im Rahmen dieses Expertengespräches (C) sowie zusätzliche Grafiken zu Kapitel 6 "Verkehrssimulation" (D). Auf die Wiedergabe dieser Anhänge wurde in der vorliegenden Veröffentlichung verzichtet. Sie liegen bei der Bundesanstalt für Straßenwesen vor und sind dort einsehbar. Verweise auf die Anhänge wurden zur Information des Lesers im Berichtstext beibehalten.
  • This project was intended to empirically determine and categorize the significance of social risk factors contributing to multiple crashes in fog, as well as consequential requirements for preventive measures. The initial hypothesis was that drivers in fog orient themselves toward the driving patterns of the preceding and succeeding automobiles (pull-push hypothesis, SCHÖNBACH, 1996a, 1996b). This hypothesis was included in a broader empirical examination. A literature analysis was followed by a series of driving simulator tests, motorway data acquisition and a traffic simulation. The driving simulator tests focused on driving behaviour in lone as well as trailing vehicles under different weather conditions (clear visibility, moderate fog, heavy fog) at various speeds and accelerations. The motorway data measured by means of an induction loop were organized for purpose of comparisons between clear-visibility and fog conditions, and analyzed in terms of vehicle speed and spacing. Finally, the driving parameters ascertained during the independent investigations were fed to a traffic flow simulation model for determining the sets of conditions under which accidents occur (report by WALLENTOWITZ, NEUNZIG and BENMIMOUN, Automotive Institute at the RWTH). Instead of corroborating SCHÖNBACH's "pull-push" hypothesis, the obtained results suggest that overspeeding results from a generally inadequate adaptation of driving behaviour to driving conditions such as those related to traffic flow and weather. The safety tolerances of these adaptations cannot be determined to a sufficient degree of accuracy. Absolute travelling speed, as well as speed fluctuations and clearances between vehicles in convoys in fog are not identified properly, thus giving rise to risk factors as indicated by the traffic simulations. A panel of experts discussed the findings to ascertain consequential requirements for preventive measures. The findings obtained in the research project serve for an issue of recommendations for measures based on driving patterns in restricted visibility and related awareness levels. They fall into legal (road traffic and road worthiness regulations), educational (for example, convoy driving patterns), technical (for example, driver assistance systems) and road-specific categories (for example, markings). Appendices to the original report include a record of the outcome of a discussion by a panel of experts (A), a presentation to this panel of results obtained by the Institute of Psychology at the RWTH Aachen (B), a presentation to this panel of results obtained by the Automotive Institute at the RWTH Aachen (C) as well as additional diagrams related to Chapter 6 Traffic Simulation (D). The appendices do not accompany this publication. They are available for viewing at the Federal Highway Research Institute. References to the appendices have been retained in the report for the reader's information.

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Metadaten
Verfasserangaben:Günter Debus, Dieter Heller, Matthias Wille, Elisabeth Dütschke, Matthias Normann, Lars Placke
URN:urn:nbn:de:hbz:opus-bast-1642
ISBN:3-86509-303-5
Schriftenreihe (Bandnummer):Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe M: Mensch und Sicherheit (169)
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):04.10.2011
Jahr der Erstveröffentlichung:2005
Beteiligte Körperschaft:Institut für Psychologie <Aachen>
Datum der Freischaltung:04.10.2011
Freies Schlagwort / Tag:Bewertung; Deutschland; Forschungsbericht; Gefahr; Massenunfall; Nebel
Collision; Evaluation; Fog; Germany; Multiple vehicle accident; Research report; Risk
Bemerkung:
Weitere beteiligte Körperschaft: Institut für Kraftfahrwesen, Aachen
Sonstige beteiligte Person:Wallentowitz, Henning
Institute:Sonstige / Sonstige
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 36 Soziale Probleme, Sozialdienste / 360 Soziale Probleme und Sozialdienste; Verbände
collections:BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 80 Unfallforschung
BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 83 Unfall und Mensch

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