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Cannabis und Verkehrssicherheit : Mangelnde Fahreignung nach Cannabiskonsum: Leistungsdefizite, psychologische Indikatoren und analytischer Nachweis

Cannabis consumption and traffic safety

  • Das Ziel der vorliegenden Untersuchung zu den verkehrssicherheitsrelevanten Folgen des Cannabisgebrauchs war es, Daten zur potenziellen und tatsächlichen verkehrsbezogenen Gefährlichkeit im Hinblick auf die Fahreignung zu evaluieren. Im ersten Teil der Untersuchungen wurde durch die Düsseldorfer Arbeitsgruppe eine detaillierte Analyse der vorhandenen Forschungsliteratur zu den neuropsychologischen und psychiatrischen Effekten des Cannabiskonsums durchgeführt, die sowohl die Konsistenz eines Beeinträchtigungsnachweises als auch die Qualität der vorhandenen Studien berücksichtigt hat. Die meisten konsistent nachgewiesenen Defizite wurden dabei für die Konsumsituation des "Gelegenheitskonsumenten nach akutem Konsum" gefunden. Für abstinente oder sich in der Residualphase befindende Gelegenheitskonsumenten sind bisher keine Defizite auf Verhaltensebene konsistent nachgewiesen worden. Weiterhin wurden keine Hinweise dafür gefunden, dass bei regelmäßigen Cannabiskonsumenten nach akutem Cannabiskonsum oder während der Abstinenz mit stärkeren Verhaltensdefiziten zu rechnen ist als bei Gelegenheitskonsumenten. Diese Befunde machen eine Unterscheidung zwischen gelegentlichen und regelmäßigen Cannabiskonsumenten bezüglich der zu erwartenden Verhaltensdefizite hinfällig. Im zweiten Teil wurden durch die Heidelberger Arbeitsgruppe als Cannabinoid-positiv ermittelte Fälle aus 3 Jahren (2000—2002), die im Straßenverkehr beobachtete Auffälligkeiten zeigten, unter Berücksichtigung der gemessenen Cannabinoid-Plasmakonzentrationen betrachtet. Dabei wurde geprüft, ob und gegebenenfalls welcher Zusammenhang zwischen den analytisch ermittelten Konzentrationen an THC und seinen Metaboliten und den Auffälligkeiten, die im ärztlichen Blutentnahmeprotokoll und im polizeilichen Bericht vermerkt sind, besteht. Weder die Gesamteinschätzung der Auffälligkeiten durch die Polizei und den Blutentnahmearzt noch die Beurteilung des Beeinflussungsgrades durch den Arzt waren jeweils mit den Serumspiegeln an THC oder 11-OH-THC (Carbonsäure) korreliert. Die Ergebnisse zeigen, dass durch Einschätzungen von Polizei und Arzt weder Art und Grad der Beeinträchtigung konsistent erfasst noch Personen mit regelmäßigem und gelegentlichem Konsum sich mit der notwendigen Sicherheit voneinander trennen lassen. Welche Aspekte sich daraus in Hinblick auf die Fahreignungsdiagnostik ergeben, wird im letzten Kapitel angesprochen.
  • The purpose of the present study on road safety related consequences of cannabis consumption was the evaluation of data about potential and actual hazards in road traffic concerning driving abilities. In the first part of the investigation a detailed literature survey was performed considering the neuropsychological and psychiatric effects of cannabis use. The survey especially dealt with the degree of evidence for impairment and weighted the quality of the available studies. The largest number of consistently impaired behavioral functions was found for the consumer setting of an "occasional user after acute consumption". No consistent impairments were found for the abstinent occasional consumers nor in the residual phase. There is no consistent evidence for more severe impairments of behavioral functions in heavy cannabis users, neither acutely nor during abstinence. The results of the literature survey suggest a re-evaluation of the differentiation between occasional and heavy cannabis users in terms of their expected behavioral deficits related to driving. In the second part of the study data from persons which were tested cannabionid-positive following a deviant driving performance during 3 years (2000—2002) were evaluated with respect to their actual cannabinoid concentrations in the plasma. The relationship between THC and THC-metabolite concentrations in the plasma and the behavioral impairment scoring by the police and physicians was investigated. Neither the evaluation by the police nor by the physicians correlated closely With THC or 11-OH-THC (Carbonsaeure) values in serum. The results suggest that neither the behavioral scoring by police nor by physicians are prone both, to reflect psychotomimetic and other Cannabis actions effectively or to differentiate between occasional and heavy cannabis consumption with an acceptable degree of certainty. Hence, regarding the diagnosis of driving aptitude the last chapter deals with some aspects deduced from the results.

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Metadaten
Verfasserangaben:Christian P. Müller, Bianca Topic, Josef P. Huston, Peter Strohbeck-Kühner, Beate Lutz, Gisela Skopp, Rolf Aderjan
URN:urn:nbn:de:hbz:opus-bast-1659
ISBN:978-3-86509-558-9
Schriftenreihe (Bandnummer):Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe M: Mensch und Sicherheit (182)
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):04.10.2011
Jahr der Erstveröffentlichung:2006
Beteiligte Körperschaft:Institut für Physiologische Psychologie <Düsseldorf>
Datum der Freischaltung:04.10.2011
Freies Schlagwort / Tag:Benutzung; Bewertung; Chemische Analyse; Deutschland; Droge; Fahrer; Fahrtauglichkeit; Forschungsbericht; Konzentration (chem); Medizinische Gesichtspunkte; Sicherheit; Süchtigkeit; Toxizität; Verhalten; Verkehr
Addiction; Behaviour; Chemical analysis; Concentration (chem); Driver; Driving aptitude; Drugs; Evaluation; Germany; Medical aspects; Research report; Safety; Toxicity; Traffic; Use
Bemerkung:
Weitere beteiligte Kürperschaft: Institut für Rechtsmedizin und Verkehrsmedizin, Heidelberg
Institute:Sonstige / Sonstige
DDC-Klassifikation:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
collections:BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 83 Unfall und Mensch

$Rev: 13581 $