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Eignung der Fahrsimulation zur Beurteilung der Fahrsicherheit bei Tagesschläfrigkeit

Suitability of driving simulation for the assessment of driving safety in patients suffering from daytime sleepiness

  • Ziel des vorliegenden Projekts ist die Entwicklung und Validierung einer Prüfumgebung für die Fahrsimulation, die dazu geeignet ist, Patienten, deren Fahrkompetenz aufgrund von Tagesschläfrigkeit so weit eingeschränkt ist, dass die Fahrsicherheit nicht mehr gegeben ist, zu identifizieren. Hierzu wurde ein monotoner Simulatorfahrparcours gestaltet, der für Patienten mit diagnostizierter Tageschläfrigkeit besonders schwer zu fahren ist. Zur Validierung durchfuhren 30 tagesschläfrige Schlaf-Apnoe-Patienten und 10 Kontrollprobanden den simulierten Fahrparcours und eine Prüfstrecke im Realverkehr, welche analog zum Vorgehen in der Simulation gestaltet war. Patienten waren vor, während und nach der Testung in der Simulation nach eigener Einschätzung signifikant müder als die Kontrollprobanden. Deskriptiv zeigte sich ein Unterschied zwischen Kontrollprobanden und Patienten bei verschiedenen Fahrverhaltensparametern. Während Fahrfehler von Kontrollprobanden eher auf Drängeln und zu dichtes Auffahren zurückzuführen sind, konnten Fahrfehler von Patienten eher müdigkeitsassoziierten Spurverlassensereignissen zugeordnet werden. Dagegen zeigten sich für die Fahrt im Realverkehr auch deskriptiv keinerlei Unterschiede zwischen Kontrollprobanden und Patienten. Eine Erklärung hierfür ist, dass die Patienten wahrscheinlich durch das als Prüfungssituation wahrgenommene Untersuchungssetting bei der Realfahrt aufgeregt waren und diese Aufgeregtheit die Müdigkeit überdeckte. Für diese Annahme spricht, dass die Patienten vor und nach der Realfahrt nicht müder waren als die Kontrollprobanden. Die Simulation scheint besser geeignet als das Realfahrsetting, Unterschiede zwischen Kontrollprobanden und Tagesschläfrigkeitspatienten zu detektieren. Die Relevanz dieser Unterschiede für die Fahrsicherheit kann mit den vorliegenden Daten nicht belegt werden. Zu hinterfragen bleibt, ob eine Prüffahrt im Realverkehr ein geeignetes Validierungskriterium für die Fahrkompetenz tagesschläfriger Patienten sein kann, wenn die eigentliche Problematik dieser Patienten, die Müdigkeit, durch die spezifischen Charakteristika des Untersuchungssettings überlagert werden.
  • The aim of the present project is the development and validation of a test environment in a driving simulator for the assessment of driving ability in patients suffering from daytime sleepiness. A monotonous driving test course was developed that is hard to complete especially for people diagnosed with daytime sleepiness. In order to validate the course, a total of 30 patients suffering from daytime sleepiness caused by sleep apnea and a control group consisting of 10 control subjects drove through this course. Additionally they drove through a test course in real traffic which was designed to match the same criteria as the course in the driving simulation. Before, during and after the trial in the driving simulator, the patients reported significantly more sleepiness than the control group. Descriptive data showed a difference between patients and controls with respect to various driving ability parameters. Thereby, speeding and tailgating were typical driving errors of control subjects while patients tended to driving errors which are associated with sleepiness like bad lane keeping and lane departures. In contrast to this, even descriptively, no difference between patients and control subjects was found in real traffic. An explanation could be that the driving course in real traffic was perceived as an exam situation. Therefore, patients were excited and this excitement masked their sleepiness. Accordingly, patients were not sleepier than the control subjects neither before the drive nor after it. It can be concluded that the driving simulator seems to be better suited to distinguish between patients and control subjects in terms of daytime sleepiness. However, the relevance and implications for driving safety cannot be proven with the available data. It seems that driving in real traffic is very similar to a driving test so that sleepiness is masked by agitation. So it should be scrutinised if driving tests in real traffic are capable of providing the necessary ground truth regarding driving ability of patients suffering from daytime sleepiness.

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Metadaten
Verfasserangaben:Ramona Kenntner-Mabiala, Stefanie Ebert, Johanna Wörle, Kirsten Pearson, Barbara Metz, Yvonne Kaussner, Volker Hargut
URN:urn:nbn:de:hbz:opus-bast-26004
ISBN:978-3-95606-656-6
ISSN:0943-9315
Schriftenreihe (Bandnummer):Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe M: Mensch und Sicherheit (325)
Verlag:Fachverlag NW in der Carl Ed. Schünemann KG
Verlagsort:Bremen
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):02.02.2022
Datum der Erstveröffentlichung:02.02.2022
Veröffentlichende Institution:Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Datum der Freischaltung:03.02.2022
Freies Schlagwort / Tag:Bewertung; Fahreignung; Gutachten; Müdigkeit
Seitenzahl:56 Seiten
Bemerkung:
Bericht zum Forschungsprojekt 82.0667
Eignung der Fahrsimulation zur Beurteilung der Fahrsicherheit bei Tagesschläfrigkeit

Fachbetreuung
Fabian Surges

Referat
Grundlagen des Verkehrs- und Mobilitätsverhaltens
Institute:Abteilung Verhalten und Sicherheit im Verkehr
DDC-Klassifikation:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Lizenz (Deutsch):License LogoBASt / Link zum Urhebergesetz

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