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Bewertung des Sturzrisikos und des Verhaltens von Fußgängern und Radfahrern bei winterlichen Bedingungen

  • Erfahrungswerte und Kennzahlen deuten darauf hin, dass Schnee- und Eisglätte in nahezu jedem Winter zu erhöhten Sturzzahlen von Fußgängern und Radfahrern führen. Bisher existieren für Deutschland u. a. aufgrund der hohen Dunkelziffer von Radfahrer-Alleinunfällen und der Nichterfassung von Fußgängerstürzen in der amtlichen Verkehrsunfallstatistik kaum vertiefte Erkenntnisse bezüglich dieser Problematik. Im Rahmen des Forschungsvorhabens konnten mithilfe von Befragungen, Daten von Versicherern und Informationen aus einer früheren Krankenhausstudie der Bundesanstalt für Straßenwesen folgende Erkenntnisse gewonnen werden: − Der Winterdienst auf Gehwegen wurde von der Hälfte der Befragten, der Winterdienst auf Radwegen dagegen nur von jedem zehnten Befragten als gut eingeschätzt. − Häufig wurde das Fehlen eines durchgängig winterdienstlich betreuten Hauptroutennetzes für Radfahrer kritisiert. − Während das Fußgängeraufkommen bei Schnee-/Eisglätte in etwa konstant blieb, ging das Radverkehrsaufkommen in den untersuchten Bereichen um 50 bis 70 % zurück. − Die Befragungsergebnisse lassen vermuten, dass dieser Rückgang durch verbesserten Winterdienst bestenfalls halbiert werden kann. − Radfahrer weichen bei ausbleibendem Winterdienst auf Radwegen entgegen der bisherigen Rechtsprechung vornehmlich auf Gehwege aus. Es ist zu prüfen, welche Konsequenzen sich ergeben, falls das Ausweichen der Radfahrer auf die Fahrbahn bei hohen Kfz-Verkehrsstärken/-geschwindigkeiten als unzumutbar angesehen wird. − Das Risiko für Fußgänger- und Radfahrerstürze steigt bei Schnee-/Eisglätte deutlich. Das Risiko für Fußgängerstürze steigt dabei stärker und liegt bei Schnee-/Eisglätte über dem für Radfahrerstürze. Insgesamt sind die Folgen der Stürze bei Schnee-/Eisglätte jedoch geringer. − Das Risiko für Stürze von Fußgängern und Radfahrern ist bei Eisglätte deutlich höher als bei Schnee. − Die hohe Dunkelziffer (über 90 %) von Radfahreralleinunfällen wurde bestätigt. Im Abschluss des Forschungsvorhabens wurden Handlungsempfehlungen für die Praxis abgeleitet.
  • Experience and key data suggest that snow and ice lead to increased numbers of pedestrian and cyclist accidents in the form of falling, slipping, or stumbling during the winter months. Reliable in-depth data concerning the extent and characteristics of this issue are currently not available for Germany. This is due to the high level of under-reporting in official statistics, particularly for incidents involving only one bicyclist, and also because of the systematic non-recording of pedestrian falls to the official statistics on traffic accidents. Based on surveys, data from insurers, and an existing study on hospital treatments on behalf of the Federal Highway Research Institute, this research project generated the following insights: − Winter maintenance on sidewalks was assessed as “good” by half of the survey respondents, while winter maintenance on cycle paths was assessed as “good” by only ten percent of the respondents. − Many survey respondents criticised the lack of reliably cleaned cycle routes in winter weather conditions. − Pedestrian volumes remained fairly stable in snowy/icy conditions, but cycling volumes dropped by 50 to 70 percent − Survey results indicate that this reduction in the volume of cyclists could be halved through improved winter maintenance. − In the case of deficient winter services on cycle paths, cyclists use the sidewalks even though they are obliged by law to cycle on the roadway if cycle paths are not usable. Cyclists seem to perceive the alternative of cycling on the roadway as unacceptable. It is necessary to examine what consequences arise if the evasion of the cyclists on the road at high vehicle traffic volumes or speeds of motorised vehicles is evaluated as unconscionable. − The risk for pedestrian and cyclist substantially increases during snowy/icy conditions. This increase is higher for pedestrians. Overall, the consequences of these falls are, however, less severe compared to normal weather conditions. − The risk of falling for pedestrians and bicyclists is substantially higher in icy conditions than in that of snow.

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Verfasserangaben:Martin Bärwolff, Martin Schmotz, Regine Gerike, Reinhold Baier, Angelika Reinartz, Oguz Can Cekin
URN:urn:nbn:de:hbz:opus-bast-23394
Untertitel (Deutsch):Erhöhung der Verkehrssicherheit schwächerer Verkehrsteilnehmer auf Geh- und Radwegen bei kritischer Witterung : FE 89.0308/2015 im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen : Schlussbericht
übersetzter Titel (Deutsch):Enhancing traffic safety for weaker road users on pavements and cycle paths in critical weather conditions
Verlag:Bundesanstalt für Straßenwesen
Verlagsort:Bergisch Gladbach
Dokumentart:Bericht
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):26.03.2020
Datum der Erstveröffentlichung:15.03.2019
Veröffentlichende Institution:Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Beteiligte Körperschaft:Technische Universität Dresden. Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik
Datum der Freischaltung:26.03.2020
Freies Schlagwort / Tag:Deutschland; Forschungsbericht; Fußgänger; Gehweg; Glatteis; Kosten; Leistungsfähigkeit (allg); Radfahrer; Radweg; Sicherheit; Winterdienst; Wirtschaftlichkeit
Black ice; Cost; Cycle track; Cyclist; Effectiveness; Efficiency; Footway; Germany; Pedestrian; Research report; Safety; Winter maintenance
Seitenzahl:178
Bemerkung:
Ausserdem beteiligt: BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier GmbH Aachen
Institute:Sonstige
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 36 Soziale Probleme, Sozialdienste / 360 Soziale Probleme und Sozialdienste; Verbände
Lizenz (Deutsch):License LogoBASt / Link zum Urhebergesetz

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