Das Suchergebnis hat sich seit Ihrer Suchanfrage verändert. Eventuell werden Dokumente in anderer Reihenfolge angezeigt.
  • Treffer 21 von 33
Zurück zur Trefferliste

Rechtsabbiegen bei Rot mit Grünpfeil

Right turn on red with green arrow

  • Die Projektgruppe "Grünpfeil" der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat die zum Rechtsabbiegen bei Rot mit Grünpfeil vorliegenden Untersuchungen und Erfahrungen ausgewertet. Danach werden die Wartezeiten der Rechtsabbieger - insbesondere aus eigener Rechtsabbiegespur - verkürzt; die "lokale" Leistungsfähigkeit am einzelnen Knotenpunkt für den Rechtsabbiegestrom wird gesteigert. Unfälle beim Rechtsabbiegen bei Rot mit Grünpfeil sind nicht häufiger und nicht schwerer als beim Rechtsabbiegen bei Grün. Mögliche Gefährdungen - insbesondere von Fußgängern und Radfahrern - können bei Beachtung der ausgearbeiteten Einsatzbedingungen für den Grünpfeil weitgehend eingegrenzt werden. Die Grünpfeil-Regelung kann somit bei strikter Beachtung der aus Unfall- und Konfliktuntersuchungen abgeleiteten Einsatzgrenzen beibehalten werden. Die Regelung "Rechtsabbiegen bei Rot mit Grünpfeil" an Knotenpunkten mit Lichtsignalanlage galt in den Städten der neuen Bundesländer bereits seit 1978. Sie wurde - ergänzt um die Anhaltepflicht an der Haltlinie - 1994 in die Straßenverkehrs-Ordnung aufgenommen. Fast 90 Prozent der 1999 etwa 2.800 Grünpfeile in Deutschland entfallen auf Städte der neuen Bundesländer, während Städte in den alten Bundesländern den Grünpfeil sehr zurückhaltend oder gar nicht anwenden; eine Ausnahme ist die Stadt Heilbronn. Um die Wirkungen des Grünpfeils auf Verkehrssicherheit, Verkehrsablauf und Umwelt zu klären, haben BASt und andere Forschungsstellen im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) von 1991 bis 1998 fünf Untersuchungen durchgeführt. Die Projektgruppe "Grünpfeil" der BASt hat diese Untersuchungen und weitere Erfahrungen ausgewertet und daraus Empfehlungen für den weiteren Umgang mit der Grünpfeil-Regelung in der Straßenverkehrs-Ordnung, der dazu erlassenen Verwaltungsvorschrift und in der Anwendungspraxis abgeleitet. Der Bericht behandelt auch allgemeine Aspekte wie mehr Eigenverantwortung der Verkehrsteilnehmer versus "Aufweichung" des Rotsignals, Grünpfeil versus "freies Rechtsabbiegen", Verträglichkeit mit internationalem Recht, Erlaubnis versus Verpflichtung zum Rechtsabbiegen bei Rot sowie Kenntnis und Akzeptanz der Grünpfeil-Regelung. Rechtsabbiegen bei Rot verkürzt die Wartezeiten der Rechtsabbieger, wobei der Umfang abhängt von der Verkehrsbelastung, von der Befolgung der Anhaltepflicht und - insbesondere - von der Spuraufteilung in der Grünpfeil-Zufahrt: Deutliche Vorteile erzielen Rechtsabbieger aus eigener Rechtsabbiegespur. Mit den verkürzten Wartezeiten einher geht eine höhere "lokale" Leistungsfähigkeit am einzelnen Knotenpunkt für den Rechtsabbiegestrom. Positive Auswirkungen der Grünpfeil-Regelung auf Kraftstoffverbrauch und Abgase sind möglich, aber sehr gering. Hinsichtlich des Lärms sind keine Folgen zu erwarten. Zu den Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit wurde folgendes festgestellt: Aus den Unfalluntersuchungen lässt sich ableiten, 1. dass auf Grund von Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern beim Rechtsabbiegen bei Rot mit Grünpfeil Unfälle auftreten - darunter einzelne schwere Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern -, 2. dass Unfälle beim Rechtsabbiegen bei Rot mit Grünpfeil aber nicht häufiger und auch nicht schwerer sind als beim Rechtsabbiegen bei Grün und 3. dass die Befolgung der Verhaltensvorschriften beim Rechtsabbiegen bei Rot mit Grünpfeil und die Beachtung der von der Projektgruppe "Grünpfeil" erarbeiteten Einsatzkriterien des Grünpfeils von großer Bedeutung für die Gewährleistung der Verkehrssicherheit sind. Die Konfliktuntersuchungen haben insgesamt niedrige Konfliktraten erbracht. Sie unterstreichen jedoch die Bedeutung der Anhaltepflicht für die Verkehrssicherheit, und sie sind des Weiteren Grundlage für die Entwicklung der Ausschuss- und Abwägungskriterien für den Einsatz der Grünpfeil-Regelung. Die Projektgruppe "Grünpfeil" kommt zu dem Schluss, dass die Grünpfeil-Regelung weiterhin angewendet werden kann, soweit eine sorgfältige Prüfung der örtlichen Eignung stattfindet. Für die Praxis wurden Empfehlungen zur Durchführung, Ausschlusskriterien und Abwägungskriterien erarbeitet. Die bereits geltenden strengen Verhaltensvorschriften müssen beibehalten werden. Zu deren Durchsetzung empfiehlt sich intensive Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere bei der Neuanbringung von Grünpfeilen.
  • The Federal Highway Research Institute's "Green Arrow" task force evaluated the available investigations and other findings concerning right turn on red with green arrow. According to the results of this evaluation, the waiting time for right-turning drivers is reduced, particularly if there is a separate right-turning lane; the "local" capacity of the right turning traffic stream at the particular intersection is increased. Accidents related to right turn on red with green arrow are not more frequent or more severe than accidents occurring at right turn on green. Possible risks - especially for pedestrians and bicyclists - can be largely limited if the conditions for the application of the green arrow which have been drawn up are observed. It is therefore possible to continue to apply the Green Arrow Regulation if the limits of application derived from investigations into accidents and conflicts are strictly complied with. The regulation "Right Turn on Red with Green Arrow" at intersections with traffic lights has been applied in the towns and cities of the new federal states since 1978. It was, with a supplementary obligation to stop at the stop line, incorporated into the German Road Traffic Regulations in 1994. Almost 90 percent of the approximately 2,800 green arrows in Germany in 1999 are in towns and cities in the new federal states whereas they are very rarely used in the old federal states - an exception is the City of Heilbronn. In order to clarify the effects of the green arrow on traffic safety, traffic flow and the environment, five investigations were carried out between 1991 and 1998 by the Federal Highway Research Institute and other research institutions under commission to the Federal Ministry of Transport, Building and Housing. The "Green Arrow" task force evaluated these projects and other findings and derived recommendations for the future handling of the Green Arrow Regulation in the Road Traffic Regulations, the accompanying administrative provisions and in practice. The report also deals with general aspects such as more self-responsibility vs. "weakening" the red signal, green arrow vs. channelised "free" right turns, compatibility with international law, permission vs. obligation to turn right on red and knowledge and acceptance of the Green Arrow Regulation. Right turn on red reduces the waiting time of right turning drivers; the extent depends on traffic volume, compliance with the obligation to stop, and - especially - the lane division in the approach to the green arrow intersection: significant advantages are achieved through drivers turning right from a separate lane. The reduced waiting time is accompanied by an increase in the "local" capacity for the right turning traffic stream at the particular intersection. Positive effects of the Green Arrow Regulation on fuel consumption and exhaust emissions are possible, but they would be very small. Noise emissions would not be affected. The effects on traffic safety can be summarised as follows: From the accident investigations we can derive (1) that accidents connected with right turn on red with green arrow occur due to improper usage by drivers - some of them with severe consequences for pedestrians and bicyclists (2) that accidents connected with right turn on red with green arrow are not more frequent and not more severe than accidents occurring at right turn on green, and (3) that compliance with the behavioural rules for right turn on red with green arrow as well as consideration of the application limits for the green arrow drawn up by the "Green Arrow" task force are of great importance for ensuring traffic safety. The conflict investigations showed low overall conflict rates. Nevertheless, they underline the importance for traffic safety of the obligation to stop; they also form the basis for developing criteria for excluding and considering the application of the Green Arrow Regulation. The "Green Arrow" task force concludes that the Green Arrow Regulation may continue to be applied as long as its local suitability is thoroughly examined. Recommendations for the implementation as well as criteria for excluding and considering the application of the regulation were established. lt is necessary to maintain the already existing stringent behavioural rules. Intensive public awareness campaigns to enforce the rules are recommended, especially when a green arrow is newly installed (c.f. chapter 8).

Metadaten exportieren

Weitere Dienste

Teilen auf Twitter Suche bei Google Scholar
Metadaten
Verfasserangaben:Frank Albrecht, Ekkehard Brühning, Karl-Heinz Frenzel
ISBN:3-89701-429-7
Schriftenreihe (Bandnummer):Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe V: Verkehrstechnik (72)
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):04.03.2015
Jahr der Erstveröffentlichung:1999
Datum der Freischaltung:04.03.2015
Freies Schlagwort / Tag:Abbiegen; Beinahe Unfall; Bewertung; Deutschland; Einstellung (psychol); Emission; Forschungsbericht; Fußgänger; Grün; Interview; Kapazität (Straße); Knotenpunkt; Kraftstoffverbrauch; Radfahrer; Rechts; Risiko; Sperrsignal; Straßenverkehrsrecht; Symbol; USA; Unfallhäufigkeit; Verkehrszeichen; Wartezeit
Accident rate; Attitude (psychol); Capacity (road, footway); Cyclist; Emission; Evaluation (assessment); Fuel consumption; Germany; Green; Interview; Junction; Near miss; Nearside; Pedestrian; Red light; Research report; Risk; Symbol; Traffic regulations; Traffic sign; Turn; USA; Waiting time
Sonstige beteiligte Person:Krause, Klaus ; Meewes, Volker ; Schnabel, Werner ; Topp, Hartmut
Institute:Abteilung Straßenverkehrstechnik / Abteilung Straßenverkehrstechnik
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 36 Soziale Probleme, Sozialdienste / 360 Soziale Probleme und Sozialdienste; Verbände
collections:BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 73 Verkehrsregelung
BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 80 Unfallforschung
Lizenz (Deutsch):License LogoBASt / Link zum Urhebergesetz

$Rev: 13581 $