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Nutzung von Radwegen in Gegenrichtung - Sicherheitsverbesserungen

Use of cycle paths in opposite direction - Improvements of safety

  • Während der Erkenntnisstand über die hohe Gefährdung des regelwidrig linksfahrenden Radverkehrs vergleichsweise gut ist, liegen über die Sicherheit auf Radwegen, die in beiden Richtungen befahren werden dürfen, bislang nur wenige belastbare Erkenntnisse vor. Die Untersuchung sollte - die Gefährdung des regelwidrig linksfahrenden Radverkehrs auf Einrichtungsradwegen mit der des linken Radverkehrs auf Zweirichtungsradwegen vergleichen, - die Wirkung verschiedener Maßnahmen zur Sicherung des linken Radverkehrs auf Zweirichtungsradwegen untersuchen und - aus den Ergebnissen Handlungsstrategien zur Erhöhung der Sicherheit im Zusammenhang mit dem Linksfahren ableiten. Dazu wurden folgende Arbeitsschritte durchgeführt: - Umfrage unter Städten, Gemeinden und Landkreisen zur Praxis und zu Erfahrungen mit der Zulassung und Sicherung des Radverkehrs auf Radwegen in Gegenrichtung, - Analyse des Verkehrsverhaltens im Radverkehrs auf Radverkehrsanlagen mit Zweirichtungsbetrieb mit Vergleich zu Ergebnissen aus einer anderen Untersuchung an Straßen mit beidseitigen Einrichtungsradwegen, - Unfallanalysen zur Ermittlung des Unfallrisikos linksfahrenden Radverkehrs unter Berücksichtigung verschiedener Maßnahmen zu seiner Sicherung, - Videobeobachtungen an Einmündungen und verkehrsreichen Grundstückszufahrten mit unterschiedlichen Sicherungsmaßnahmen. Die Ergebnisse zeigen, dass - auf Zweirichtungsradwegen der Anteil des in Fahrtrichtung auf der linken Straßenseite fahrenden Radverkehrs einer Zielrichtung im Mittel etwa doppelt so hoch ist wie der Anteil der unerlaubt Linksfahrenden bei beidseitigen Einrichtungsradwegen, - an Einmündungen und Grundstückszufahrten von zahlreichen einbiegenden Kfz nicht mit der notwendigen Sorgfalt bzgl. Bremsverhalten und Blickkontakt auf eine Radverkehrsfurt mit Zweirichtungsbetrieb zugefahren wird, wobei ungünstige Sichtverhältnisse Problem erhöhend wirken, - auch im Radverkehr auf Zweirichtungsradwegen in linker Richtung ein fehlendes Problembewusstsein für die erheblichen Gefährdungsrisiken im Einmündungsbereich weit verbreitet ist, - die mittlere Unfallrate im Linksverkehr auf Zweirichtungsradwegen etwa doppelt so hoch liegt wie die im Rechtsverkehr, - auf Einrichtungsradwegen die mittlere Unfallrate des regelwidrig links fahrenden Radverkehrs etwa doppelt so hoch ist wie für den linken Radverkehr auf Zweirichtungsanlagen, - die Unfallabläufe sich bei regelwidrig als auch bei erlaubt linksfahrendem Radverkehr nicht unterscheiden und durch Einbiegen/Kreuzen-Unfälle mit Kfz an Einmündungen und Grundstückszufahrten geprägt sind, wobei unzureichende Sichtverhältnisse zwischen einbiegenden Kfz und dem linken Radverkehr ein wesentliches Gefährdungsmerkmal darstellen. Folgerungen und Empfehlungen: Eine Freigabe innerörtlicher Radwege in Gegenrichtung sollte weiterhin nur in Ausnahmefällen erwogen werden. Die Bestimmungen der VwV-StVO für die Freigabe linker Radwege sollten sogar noch präzisiert werden. Eine besondere Aufmerksamkeit ist den aufgrund örtlicher Gegebenheiten kritischen Einmündungen und Grundstückszufahrten zu widmen. Grundsätzlich ist die Einhaltung ausreichender Sichtbeziehungen zu gewährleisten. Neben den gemäß VwV-StVO erforderlichen Beschilderungen kann durch zusätzliche Sicherungsmaßnahmen wie Piktogramme mit Richtungspfeilen, Roteinfärbung der Radverkehrsfurt und insbesondere bauliche Maßnahmen ein spürbarer Sicherheitsgewinn erzielt werden. Für die Verkehrssicherheitsarbeit kommt der Information und Aufklärung des Radverkehrs über die Gefahren des Linksfahrens besondere Bedeutung zu. In der Fahrschulausbildung und auch danach (z.B. Pressekampagne) sollte dafür sensibilisiert werden, an Einmündungen und Grundstückszufahrten grundsätzlich auf Radverkehr aus beiden Richtungen zu achten. Bei Einrichtungsradwegen sollte das regelwidrige Linksfahren insbesondere bei Unfallauffälligkeiten überwacht und geahndet werden.
  • Knowledge about the high risk of cyclists riding irregular on the left road side is relative good, whereas there is just little knowledge about the safety of two-way cycle paths. The study should - compare the risk of cycling irregularly on the left road side with the risk of the left riding cyclists on two-way bicycle paths, - investigate the effect of different measures to protect left riding cyclists on two-way bicycle paths and - deduce strategies to increase safety in connection with riding on the left road side. The investigation was based on - A survey of municipalities and counties about the practice and experiences when permitting and protecting cycling on cycle paths in left direction, - Observation of traffic behavior of cyclists at two-way cycle paths compared with one way cycle paths, - Accident studies about the risk of cyclists riding in left direction and the effects of safeguarding measures, - Video recordings of cyclists and motorists at junctions and busy driveways with different safeguarding measures. Main results are: - At urban roads with two-way cycle paths, the portion of cyclists in one direction riding on the left road side is as twice as high as the portion of cyclists riding irregularly on the left side at one-way cycle-paths. - A lot of motorists turning into the major road don-´t reduce their speed before crossing the cycle path along the major road and don't look in both directions onto the cycle path. This was observed especially when visibility between the cycle path and the minor road is reduced. - Many cyclists riding at two-way cycle paths are not aware of safety risks at junctions and busy driveways. - At two-way cycle paths, the average accident rate of cyclists riding in left direction is as twice as high as of cyclists riding in right direction. - At one-way cycle-paths, the average accident rate of cyclists riding irregularly in left direction is twice as high as of cyclists in left direction on two-way cycle paths. - For cyclists in left as well for cyclists in right direction, most accidents occur with motorists turning in from a minor road or a driveway. In general, single junctions or driveways where several accidents occur have a strong effect on the accident risk. - Restricted visibility between minor roads or driveways and cycle paths alongside major roads have strong effect on the accidents of cyclists in left direction. Conclusions: In general, cycling in left direction should be permitted as an exception. Recommendations are given for some additions at VwV -§ 2 Abs. 4, 3 and 4 StVO, to specify the legal requirements for permitting cycling in left direction. Special attention should be paid to danger points such as junctions and busy driveways as e.g. of filling stations or of parking grounds of shopping centres. Visibility requirements have to be verified. At crossovers of two-way cycle paths at junctions, in general cycle-pictograms and arrows in both directions of cycle-traffic should be marked. A raised cycle-path with ramps in the minor road reducing speed of motorists turning in raises safety of cyclists in both directions. Enforced information of cyclists and motorists about safety risks at junctions and driveways is required. Motorists should be sensitized to look in both directions onto the cycle path. Due to the safety risks, irregular cycling should be controlled and punished by a fine especially at roads where accidents of cyclists in left direction occurred.

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Metadaten
Verfasserangaben:Dankmar Alrutz, Wolfgang Bohle, Stefanie Busek
URN:urn:nbn:de:hbz:opus-bast-15736
ISBN:978-3-95606-186-8
Schriftenreihe (Bandnummer):Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe V: Verkehrstechnik (261)
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):20.10.2015
Jahr der Erstveröffentlichung:2015
Beteiligte Körperschaft:Planungsgemeinschaft Verkehr
Datum der Freischaltung:20.10.2015
Freies Schlagwort / Tag:Deutschland; Forschungsbericht; Gegenverkehr; Radweg; Sicherheit; Straßenverkehrsrecht; Unfallhäufigkeit; Verbot
Accident rate; Cycle track; Germany; Meeting traffic; Prohibiton; Research report; Safety; Traffic regulations
Institute:Sonstige / Sonstige
DDC-Klassifikation:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 62 Ingenieurwissenschaften / 620 Ingenieurwissenschaften und zugeordnete Tätigkeiten
collections:BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 83 Unfall und Mensch
Lizenz (Deutsch):License LogoBASt / Link zum Urhebergesetz

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