• Treffer 5 von 2734
Zurück zur Trefferliste

Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen im Rahmen der Planung von Rastanlagen an Bundesautobahnen

  • Den „Empfehlungen für Rastanlagen an Straßen (ERS)“ [FGSV11] entsprechend soll den Verkehrsteilnehmenden ein Angebot an Parkständen, Sanitäreinrichtungen und Dienstleistungen geboten werden, das den Bedarf bzw. die Nachfrage durch das tägliche Verkehrsaufkommen möglichst vollständig abdeckt. Für die Planung von Rastanlagen bieten die ERS ein standardisiertes Vorgehen. Die Wirtschaftlichkeit wird für Rastanlagen jedoch noch in keiner Richtlinie oder Empfehlung explizit beschrieben und daher nur wenig einheitlich in vergangenen und derzeitigen Rastanlagenplanungen behandelt. Bewertungskriterien nach den ERS wie z. B. der Lkw-Parkstandbedarf und das Rastanlagenangebot von BAB-Abschnitten sind bisher nur schwer oder gar nicht monetarisierbar. Dadurch ist ein in Bezug setzen zu den aufzuwendenden Kosten direkt nicht möglich. Da in der Regel eine Vielzahl möglicher Standortvarianten betrachtet werden und eine möglichst objektive Entscheidung für das anschließend zu erarbeitende Standortkonzept zu treffen ist, werden häufig Bewertungsmatrizen mit dem Fokus auf die fachliche Bewertung der Varianten angewendet. Eine Vorgabe zur Durchführung systematischer Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen ist in den ERS bei den Planungsphasen der Standortermittlung, des Standortkonzepts und des Vorentwurfs bislang nicht enthalten. Auch in den im Entwurf befindlichen „Richtlinien für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen an Straßen (RWS)“ [FGSV19a] existieren keine gesonderten Empfehlungen zur Wirtschaftlichkeitsbewertung von Rastanlagen. Die Kosten und Nutzen einer Rastanlagenplanung sollen jedoch über den gesamten Lebenszyklus der Rastanlagen berücksichtigt werden. Auch die Lebensdauern der einzelnen Anlagenkomponenten sind einzubeziehen. Zur Zusammenstellung und Validierung von Bewertungskriterien für die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung von Rastanlagen wurden Planungsunterlagen von 26 Rastanlagen ausgewertet. Es zeigte sich, dass die Bewertungskriterien häufig unter verschiedenen Begriffen und teilweise auch verschiedenen Begriffsdefinitionen verwendet werden, was eine Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Bewertungen der Rastanlagenplanungen schwierig gestaltet. Eine explizite Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, die Kosten und Nutzen auch in sich differenziert berücksichtigt, fand bei keiner Rastanlagenplanung statt. Es benötigt demnach eine Vereinheitlichung der Bewertungsstruktur, um eine gute Vergleichbarkeit der Rastanlagenplanungen herzustellen sowie den Erstellungsaufwand für die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zu verringern und die Nachvollziehbarkeit zu verbessern. In diesem Forschungsvorhaben wurden darauf aufbauend relevante Aufwands-/Kosten- und Nutzenkomponenten abgestimmt und definiert. Diese wurden anschließend in einem Wirtschaftlichkeitsuntersuchungs-Tool prototypisch umgesetzt, das es Fachplanenden ermöglicht, Aufwände bzw. Kosten und Nutzen objektiv bewerten zu können und die Bewertungsergebnisse sowohl für Variantenvergleiche als auch zur Bewertung einzelner Rastanlagen-Planungen bzw. Planungsphasen zu verwenden. Dafür wurden die relevanten Vorgaben der RWS und der ERS berücksichtigt sowie Berechnungsansätze zur Monetarisierung von Nutzenkomponenten entwickelt und implementiert. Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse wurden die Verfahren für die erste Anwendung justiert. Anhand einer pilothaften Anwendung des Tools durch Fachplaner mit und auch ohne Vorkenntnisse zum Tool wurde die Praxistauglichkeit sichergestellt. Die Forschungsergebnisse sollen zukünftig im Planungsprozess von Rastanlagen angewendet werden. Daher sollten grundsätzliche Vorgaben zur Wirtschaftlichkeitsuntersuchung von Rastanlagen im Rahmen der Fortschreibung der ERS [FGSV11] aufgenommen werden. Die Ergebnisse aus dieser Untersuchung sollen eine Grundlage für die einheitliche, formalisierte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Rastanlagen bilden. Der Prototyp des Wirtschaftlichkeitsuntersuchungs-Tools bietet den Fachplanern bereits jetzt die Möglichkeit, wesentliche Nutzenkomponenten zu monetarisieren und somit Varianten (in der Standortermittlung) und Konzepte (im Standortkonzept bzw. im Vorentwurf) von Rastanlagen auf einer einheitlichen Basis wirtschaftlich zu vergleichen.
  • According to the "Recommendations for Rest Areas on Roads (RRAR)" [FGSV11], road users should be offered a range of parking booths, sanitary facilities and services that covers the need or demand caused by the daily traffic volume as completely as possible. The RRAR provides a standardized approach for planning of rest areas. However, cost-effectiveness is not yet explicitly described for rest areas in the guideline, and thus is treated with little consistency in past and current rest area planning efforts. Evaluation criteria according to the RRAR, such as truck parking demand and rest area supply of freeway-segments, have so far been difficult or impossible to monetize. As a result, it is not possible to directly relate them to the costs to be incurred. Since a large number of possible site variants are usually considered and a decision has to be made as objectively as possible for the site concept to be subsequently developed, evaluation matrices are often used with a focus on the technical evaluation of the variants. The RRAR do not yet include a requirement to carry out systematic economic feasibility studies in the planning phases of site identification, site concept and preliminary design. The "Guidelines for Economic Efficiency Studies on Roads (GEESR)" [FGSV19a], which are currently being drafted, also do not contain any separate recommendations for the economic efficiency assessment of rest areas. However, the costs and benefits of rest area planning should be considered over the entire life cycle of the entire facilities. The lifecycle of the individual facility components should also be included. In order to compile and validate evaluation criteria for the economic feasibility study of rest areas, planning documents of 26 rest areas were evaluated. It was found that the evaluation criteria are often used under different terms and, in some cases, different definitions of terms, which makes it difficult to compare the different evaluations of rest area planning. An explicit profitability analysis, which takes into account costs and benefits in a differentiated manner, was not carried out for any evaluated rest area planning. Therefore, a standardization of the evaluation structure is necessary in order to achieve a good comparability of the rest area plans and to reduce the preparation effort for the economic feasibility study and to improve the comprehensibility. In this research project, relevant cost and benefit components were coordinated and defined on this basis. This was then prototypically implemented in an economic feasibility study tool, which enables specialist planners to objectively evaluate effort/costs and benefits and to use the evaluation results both for comparing variants and for evaluating individual rest area planning or planning phases. For this purpose, the relevant specifications of the GEESR and the RRAR were considered and calculation approaches for the monetarization of benefit components were developed and implemented. Within the framework of a sensitivity analysis, the procedures were adjusted for the first application. A pilot application of the tool by technical planners with and without prior knowledge of the tool was used to ensure its practical suitability. The research results are to be applied in the planning process of rest areas in the future. Therefore, basic specifications for the economic feasibility study of rest areas should be included in the RRAR, which is currently being updated. The results from this study should form a basis for the uniform, formalized cost efficiency analysis of rest areas. The prototype of the CEA (cost efficiency analysis) tool already offers technical planners the possibility to monetize essential benefit components and thus to compare variants (in the location determination) and concepts (in the location concept or in the preliminary design) of rest areas on a uniform economic basis.

Volltext Dateien herunterladen

  • Zu diesem Forschungsprojekt werden nur die Kurzfassung und der Kurzbericht veröffentlicht. Die Langfassung des Schlussberichts kann auf Anfrage an verlag@bast.de zur Verfügung gestellt werden.

Metadaten exportieren

Weitere Dienste

Teilen auf Twitter Suche bei Google Scholar
Metadaten
Verfasserangaben:Christoph Schwietering, Denis Löbbering, Walter Maibach
URN:urn:nbn:de:hbz:opus-bast-29832
DOI:https://doi.org/10.60850/fv-v-02.0430
übersetzter Titel (Englisch):Economic feasibility studies in the context of planning rest facilities on federal freeways
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):11.07.2024
Datum der Erstveröffentlichung:11.07.2024
Veröffentlichende Institution:Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Datum der Freischaltung:11.07.2024
Seitenzahl:16
Bemerkung:
Fachveröffentlichung zu Forschungsprojekt: 02.0430
Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen im Rahmen der Planung von Rastanlagen an
Bundesautobahnen
Fachbetreuung: Dominik Schmitt
Referat: Straßenentwurf, Verkehrsablauf, Verkehrsregelung
Lizenz (Deutsch):License LogoBASt / Link zum Urhebergesetz

$Rev: 13581 $