Analyse und Entwicklung leistungsfähiger Einfahrttypen ohne Fahrstreifenaddition für Autobahnen

  • In der Untersuchung wurden der Verkehrsablauf und die Verkehrssicherheit an Doppeleinfahrten, Einfahrten mit überlangem Einfädelungsstreifen sowie Sonderlösungen für hoch belastete Einfahrten analysiert. Dazu wurden bereits realisierte Lösungen hinsichtlich des Verkehrsablaufs und der Verkehrssicherheit empirisch analysiert sowie eine weitere fiktive Lösung entwickelt und anhand mikroskopischer Verkehrsflusssimulationen bewertet. Die Analyse des Verkehrsablaufs an den untersuchten Einfahrten erfolgte sowohl anhand der Daten von Dauerzählstellen und Verkehrserhebungen als auch mithilfe mikroskopischer Verkehrsflusssimulationen mit dem Programm BABSIM. Im Ergebnis der Analyse des Verkehrsablaufs zeigte sich, dass Doppeleinfahrten sowohl an der zweiten Einfahrt als auch in der gesamtheitlichen Betrachtung eine hohe Kapazität aufweisen. Mithilfe der mikroskopischen Verkehrsflusssimulation konnte ermittelt werden, dass sich eine Verlängerung des Einfädelungsstreifens positiv auf die Kapazität von Einfahrten vom Typ E 1 an zweistreifigen Richtungsfahrbahnen mit hohem Schwerverkehrsanteil auswirken kann. Die vollständige Länge der verlängerten Einfädelungsstreifen wird jedoch nur in geringem Umfang durch die einfahrenden Fahrzeuge genutzt. Die Unfallanalyse ergab, dass die mittleren Unfallraten und Unfallkostenraten sowohl an den untersuchten Doppeleinfahrten als auch an den Einfahrten mit verlängertem Einfädelungsstreifen unauffällig sind. Als signifikante Einflussgrößen auf das Unfallgeschehen an Doppeleinfahrten stellten sich die Verkehrsbelastung der beiden Einfahrtrampen sowie das Verhältnis zwischen dem DTV der Einfahrtrampen und der Hauptfahrbahn unterhalb der Doppeleinfahrt heraus. Eine Abhängigkeit des Unfallgeschehens von der Länge des Einfädelungsstreifens konnte an Einfahrten mit verlängertem Einfädelungsstreifen nicht festgestellt werden. An allen untersuchten Einfahrttypen sind als Unfalltypen und Unfallarten Unfälle im Längsverkehr bzw. Zusammenstöße mit vorausfahrenden Fahrzeugen am häufigsten registriert worden. Aus den Erkenntnissen zum Verkehrsablauf und zum Unfallgeschehen wurden Empfehlungen für die Entwurfsgestaltung und die verkehrstechnische Bemessung hochleistungsfähiger Einfahrten ohne Fahrstreifenaddition abgeleitet.
  • In this study, traffic flow and traffic safety of freeway merges without lane addition and with high entering flows were analyzed. Successive (“double”) merges, merges with extended acceleration lane and special solutions were considered. The research was based on loop detector data as well as trajectory data obtained from video measurements, which provided an insight into the interactions between mainline and entering vehicles. For the analysis of traffic safety, crash data covering a period of three years were evaluated. Furthermore, merge segments with different geometric and traffic characteristics were modeled with the microscopic traffic simulation tool BABSIM to analyze the influence on traffic flow and capacity. Based on a macroscopic traffic flow analysis, it was found that successive merge segments provide a high capacity. Microscopic traffic flow simulation revealed that extending the acceleration lane can positively influence the capacity of merges on two-lane directional freeways with high percentages of heavy vehicles. Furthermore, it was observed that the percentage of entering vehicles not changing to the mainline within the first 200 m of the acceleration lane was higher for heavy vehicles than for passenger cars. However, the full length of the acceleration lane is used by only a small share of entering vehicles. The traffic safety analysis revealed that the average crash rates and crash cost rates at double merges and merges with extended acceleration lanes are unremarkable. At successive merges, the AADT of the two individual entering flows and the ratio between the AADT of the entering flows and the mainline carriageway below the successive merge were found to be significantly influencing the accident frequency. A relation-ship between the length of the extended acceleration lanes and the accident frequency could not be found. At all types of analyzed merges, rear-end collisions were the most frequently registered accident types. As a result of the investigation, capacity models and recommendations for the geometric design of successive freeway merge segments and merges with extended acceleration lanes are provided.

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Metadaten
Author:Justin Geistefeldt, Alexander Brandenburg, Julian Sauer
URN:urn:nbn:de:hbz:opus-bast-30277
DOI:https://doi.org/10.60850/bericht-v383
ISBN:978-3-95606-803-4
ISSN:0943-9331
Title Additional (English):Analysis of high capacity freeway merges without lane addition
Series (Serial Number):Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe V: Verkehrstechnik (383)
Publisher:Fachverlag NW in der Carl Ed. Schünemann KG
Place of publication:Bremen
Document Type:Book
Language:German
Date of Publication (online):2024/11/08
Date of first publication:2024/11/22
Publishing institution:Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Release Date:2024/11/22
Tag:Autobahn; Verkehrsablauf; Verkehrssicherheit
Motorway; Road safety; Traffic flow
Comment:
Projekt-Nr.: 02.0426 
Projekttitel: Analyse und Entwicklung leistungsfähiger Einfahrttypen ohne Fahrstreifenaddition für Autobahnen
Fachbetreuung: Dominik Schmitt
Referat: Straßenentwurf, Verkehrsablauf, Verkehrsregelung
Institutes:Abteilung Straßenverkehrstechnik
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 62 Ingenieurwissenschaften / 620 Ingenieurwissenschaften und zugeordnete Tätigkeiten
Licence (German):License LogoBASt / Link zum Urhebergesetz

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