TY - BOOK A1 - Echterhoff, Wilfried T1 - Sicherheitswidrige und sicherheitsgemäße Reaktionen auf den eigenen Kraftfahrzeugunfall T1 - Safe and unsafe reactions to one-own car accident N2 - Auf dem Hintergrund zweier vorausgegangener Studien wird die Art und Weise psychischer Unfallverarbeitung untersucht, um Verkehrssicherheitsarbeit zur Förderung des Lernens aus Unfällen inhaltlich gezielter als bisher ausfüllen zu können. In Befragungen, die sich auf einen halb standardisierten Fragebogen stützten, wurden mit 50 Kraftfahrern einzeln ihre Erfahrungen aus einem kürzlich erlebten Unfall, der rechtlich und finanziell bereits vollständig abgewickelt war, im Rahmen allgemeiner Sicherheitsprobleme des Straßenverkehrs ausführlich durchgearbeitet. Nach Ansicht der meisten Kraftfahrer spielen Unfälle und Beinahe-Unfälle bei der eigenen Erfahrungsbildung eine bedeutende Rolle. Die starke Betroffenheit nach dem Unfall kann - möglicherweise dann, wenn sie noch nicht zu hoch oder zu gering ausfällt - in Zusammenhang mit einem irgendwie gearteten Zugeständnis eigenen Mitverschuldens als eng verbunden mit sicherheitsgemäßem Lernen angesehen werden. Ein direktes Ansprechen auf das Mitverschulden bzw. die Unfallfolgen ist nicht zu empfehlen, da dadurch eine Abwehrhaltung ausgelöst oder verstärkt werden kann. Unfallbeteiligte Kraftfahrer vermögen häufig die Erfahrung aus dem Unfall nicht zu verallgemeinern, eine gezielte Verkehrssicherheitsarbeit sollte eine entsprechende Generalisierung des Lernens fördern. Die hier erforderlichen Lernprozesse müssen als störbar gelten, so dass ein behutsames Vorgehen anzuraten ist. Hierbei könnten eine thematische Anknüpfung an Beinahe-Unfälle als folgenloses Negativerlebnis und eine Betonung gemeinsamer Interessen, z.B. durch sachliche und hilfreiche Hinweise zur Abwicklung von Unfällen sowie deren folgen, gute Dienste leisten. N2 - Questionnaires which are based on a half standardized question sheet were done with 50 drivers individually on their experiences from a recent accident, which had been completely dealt with legally and financially, in the context of general safety problems of road traffic. In most drivers' opinion, accidents and near-accidents play an important part in forming their experience. Great concern after the accident, together with an admission of one's own partial responsibility for the accident, can be regarded as closely connected with safety-related learning. Direct reference to the partial responsibility for, or the consequenes of the accident, is not recommended, as this may cause or reinforce a defensive attitude. Drivers involved in an accident often do not want to generalize the experience from the accident and traffic safety work should support a suitable generalization of learning. T3 - Forschungsberichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Bereich Unfallforschung - 156 KW - Erfahrung (menschl) KW - Erziehung KW - Interview KW - Sicherheit KW - Unfall KW - Veränderung KW - Verhalten KW - Experience (human) KW - Education KW - Interview KW - Safety KW - Accident KW - Modification KW - Behaviour Y1 - 1987 UR - https://bast.opus.hbz-nrw.de/frontdoor/index/index/docId/1274 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:opus-bast-12746 ER -