Untersuchung zu Elektrokleinstfahrzeugen

Examination of very small electric vehicles

  • Ziel des Projektes war es zu ermitteln, ob und wenn ja unter welchen Bedingungen Elektrokleinstfahrzeuge im Straßenverkehr sicher betrieben werden können, welche technischen Anforderungen dafür notwendig sind und welches Konfliktpotential zu anderen Verkehrsteilnehmern zu erwarten ist. Stehend gefahrene (d.h. Fahrzeuge ohne Sitz z.B. Tretroller mit Elektrounterstützung) und selbstbalancierende Elektrokleinstfahrzeuge (z.B. dem Segway ähnliche) konnten bis 2016 nach der Rahmenrichtlinie 2002/24/EG (Typgenehmigungsvorschrift für Krafträder/Kategorie L-Fahrzeuge), die nun außer Kraft ist, genehmigt werden. Die dort genannten Anforderungen wurden durch die Elektrokleinstfahrzeuge größtenteils nicht erfüllt. Seit 2016 gilt die neue Typgenehmigungs-Verordnung (EU) 168/2013 für Krafträder. Nach dieser Verordnung kann die Genehmigung solcher Elektrokleinstfahrzeuge national geregelt werden, da die Verordnung diese definitiv vom Anwendungsbereich ausschließt. Um bei diesen Fahrzeugen national über eine Genehmigungsfähigkeit entscheiden zu können, wird zum einen eine Einschätzung zur Verkehrssicherheit solcher Fahrzeuge benötigt. Zum anderen müssen aus fahrdynamischen Versuchen Erkenntnisse gewonnen werden, um diese Fahrzeuge klassifizieren zu können und um jeweils Anforderungen festlegen zu können. Die BASt hat im Rahmen dieses Forschungsprojektes Vorschläge für eine derartige Klassifizierung von bestimmten Elektrokleinstfahrzeugen und für die zu stellenden technischen Anforderungen an diese Fahrzeuge erarbeitet, um diese Fahrzeuge sicher im Straßenverkehr verwenden zu können. In dem Forschungsprojekt wurden Elektrokleinstfahrzeuge in vier Teilstudien untersucht: Betrachtungen zur aktiven und passiven Sicherheit, zum Nutzerverhalten und zur Risikobewertung sowie zur Verkehrsfläche. Dabei wurde aufgezeigt, dass es möglich ist, neue Kategorien mit bestimmten Mindestanforderungen zu bilden. Es wird empfohlen, diese Anforderungen einzuhalten, sollten Elektrokleinstfahrzeuge zukünftig im öffentlichen Verkehr betrieben werden können und dürfen. Seitens der aktiven Sicherheit wurden mithilfe von fahrdynamischen Versuchen und technischen Untersuchungen Anforderungen erarbeitet, die das verkehrssicherheitstechnische Risiko bestmöglich minimieren. Weiterhin wurden Empfehlungen in Bezug auf die passive Sicherheit von Elektrokleinstfahrzeugen ausgesprochen, die ein Sicherheitsniveau gewährleisteten, das ähnlich zu heutigen bestehenden Fahrzeugen ist. Das subjektive Fahrverhalten zeigte, dass Elektrokleinstfahrzeuge grundsätzlich sicher vom Fahrer kontrollierbar sind, solange bestimmte Systemgrenzen eingehalten werden. Hinsichtlich der Aspekte des Nutzerverhaltens wurden Schutzausrüstung und das Kräfteverhältnis zu anderen Verkehrsteilnehmern bewertet. In Abhängigkeit von den vorgeschlagenen Fahrzeugkategorien werden entsprechende Verkehrsflächen für die Benutzung empfohlen, basierend auf der im öffentlichen Verkehr analysierten subjektiven Sicherheit und basierend auf einer Analyse des Konfliktpotenzials gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern. Aus allen Ergebnissen des Projektes wurden Empfehlungen für die Nutzung der Verkehrsflächen sowie Anforderungen an die (sicherheits-) technische Ausstattung für die neu vorgeschlagenen Elektrokleinstfahrzeuge- Kategorien abgeleitet, die jeweils an Anforderungen für die bereits existierenden Fahrzeugkategorien "Leichtmofa" bzw. "Mofa" angelehnt sind.
  • The aim of this project was to determine whether and under which conditions very small electric vehicles so called Personal Light Electric Vehicles (PLEV) can be operated safely in road traffic, which technical requirements need to be satisfied and which potential conflicts with other road users are to be expected. PLEV are those vehicles without a seat such as electric kick scooters and self-balancing vehicles (e.g. similar to the Segway). They could be approved up to 2016 in accordance with the Framework Directive 2002/24/EC (Type-approval of two or three-wheel motor vehicles / category L vehicles), which is no longer in force. The new Type Approval Regulation (EU) No. 168/2013 for two or threewheel vehicles and quadricycles has been in force since 2016. However, PLEV of this type are out of the scope of this regulation. Instead the approval can be regulated at a national level. An assessment of the traffic safety of such vehicles is required on the one hand to be able to decide on whether they can be approved. On the other hand vehicle dynamics tests are needed to provide information for the classification of these vehicles and the stipulation of the respective requirements. In this research project, the Federal Highway Research Institute (BASt) prepared suggestions for a classification of this type of specific small electric vehicles and for the technical requirements to be placed on them so that they may be used safely in road traffic. PLEV were investigated in four sub-studies: considerations with regard to active and passive safety, user behavior and risk assessment as well as traffic area. It emerged that it is possible to propose new categories of PLEV with certain minimum requirements. It is recommended that PLEV should comply with these requirements to be allowed to be driven in traffic. With respect to active safety, requirements were elaborated using vehicle dynamics tests and technical experiments to minimise road safety risks as best as possible. Furthermore, recommendations were made for passive safety of PLEV. The subjective driving behaviour showed that PLEV can be controlled safely by the driver as long as certain system limits are not exceeded. As far as the aspects of user behaviour are concerned, protective equipment and the interaction with other road users were assessed. Depending on the proposed vehicle categories, corresponding traffic areas are recommended for use, based on the analysis of subjective safety and of the potential conflicts with other road users. Recommendations were derived from all results of the different project parts with regard to the use of road areas and the requirements for (safety-related) technical equipment for the newly proposed PLEV categories. The requirements are based on those for the existing vehicle categories "light moped" and "moped".

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Metadaten
Verfasserangaben:Maxim Bierbach, Thorsten Adolph, Alexander FreyORCiDGND, Bernhard Kollmus, Oliver Bartels, Heike Hoffmann, Armin-Laszlo Halbach
URN:urn:nbn:de:hbz:opus-bast-20837
ISBN:978-3-95606-410-4
Schriftenreihe (Bandnummer):Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe F: Fahrzeugtechnik (125)
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):05.11.2018
Jahr der Erstveröffentlichung:2018
Datum der Freischaltung:05.11.2018
Institute:Abteilung Straßenverkehrstechnik / Abteilung Straßenverkehrstechnik
Abteilung Fahrzeugtechnik / Abteilung Fahrzeugtechnik
DDC-Klassifikation:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 62 Ingenieurwissenschaften / 620 Ingenieurwissenschaften und zugeordnete Tätigkeiten
collections:BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 91 Fahrzeugkonstruktion

$Rev: 13581 $