Hochrechnung von Daten aus Erhebungen am Unfallort

Data expansion of accident data from in-depth accident surveys

  • Ziel dieses Forschungsvorhabens war es, das bisherige Gewichtungs- und Hochrechnungsverfahren für die örtlichen Unfallerhebungen in den Regionen Hannover und Dresden zu überprüfen und an die aktuellen Rahmenbedingungen anzupassen. Darüber hinaus sollten neue Möglichkeiten der gemeinsamen Hochrechnung von Ergebnissen aus beiden Erhebungsgebieten unter Berücksichtigung der aktuellen Datenlage, insbesondere in der amtlichen Unfallstatistik, untersucht und entsprechende statistische Verfahren entwickelt werden. Der Stichprobenplan der Erhebungen folgt einem zweistufigen Stichprobenverfahren. Tests mit einem zweistufigen Hochrechnungsverfahren der Hannover-Stichproben 2000 und 2001 auf die Gesamtheit Hannover haben jedoch ergeben, dass die theoretisch zu erwartenden Vorteile dieser zweistufigen Methode im Vergleich zur "einfachen Gewichtung" in der Praxis relativ gering sind. Unter Beibehaltung der bisherigen Gewichtungsprozedur (Anpassung an eine n-dimensionale Kontingenztabelle) wurden daher für die regionalen Hochrechnungen Dresden und Hannover alternative Methoden entwickelt, in der z.B. das Merkmal Ortslage durch die Unfallart ersetzt oder zusätzlich die Anzahl Unfallbeteiligter zur Gewichtung herangezogen wird. Leider erbringen diese Verfahren im Vergleich zur bisherigen (simultanen) Gewichtung nach Unfallschwere, Tageszeit und Ortslage nur wenige oder gar keine Verbesserungen der Anpassungsgenauigkeit bei Merkmalen der amtlichen Statistik, die nicht in die Gewichtung eingehen. Unabhängig vom Gewichtungsverfahren lässt die Abbildungsgenauigkeit bei einzelnen Variablen sehr zu wünschen übrig. Auf der Basis der Stichprobendaten 2000 wurde ferner noch ein Gewichtungsverfahren für Hochrechnungen auf das Bundesgebiet entwickelt und anhand der beiden Einzelstichproben sowie der gepoolten Stichprobe (Dresden plus Hannover) getestet. Die gepoolten Stichprobe zeigte die besten Ergebnisse. Allerdings ließen sich auch auf der Grundlage der gepoolten Daten nicht bei allen Merkmalen (gemeint sind hier Merkmale, die nicht Gewichtungsmerkmale sind) Verbesserungen des Fits erzielen. Es bleiben relativ große Abweichungen zwischen der gewichteten gepoolten Stichprobe und den bundesdeutschen Verteilungen. Es ist zu erwarten, dass auch bei vielen GIDAS Merkmale durch die Gewichtung keine essentielle Korrektur der Stichprobenverzerrungen erzielt werden kann. Insgesamt hat sich gezeigt, dass es auch mit alternativen, meist hierarchischen Gewichtungsverfahren nicht möglich ist, alle Merkmale, deren Verteilungen aus der amtlichen Statistik bekannt sind, mit hinreichender Genauigkeit an die Verhältnisse der Grundgesamtheit anzupassen. Es ist zu erwarten, dass sich dies bei den eigentlich hochzurechnenden originären GIDAS-Variablen ähnlich darstellt. Somit muss der Ansatz eines einheitlichen Verfahrens für alle Jahre und beide Erhebungsgebiete in Frage gestellt werden. Für besonders wichtige Fragestellungen sollte daher eine spezielle, auf das jeweilige Untersuchungsmerkmal abgestellte Gewichtung durchgeführt werden, wie dies exemplarisch am Beispiel der maximalen Kollisionsgeschwindigkeit gezeigt wurde. Schließlich werden im Bericht noch Empfehlungen zur Datenqualität und zu der Frage gegeben, wie sich das derzeit praktizierte Stichprobenverfahren im Hinblick auf die Gewinnung einer repräsentativen Stichprobe möglicherweise verbessern lässt.
  • The objective of this research was to check the weighting and expansion procedures for the "on the spot" accidents surveys in the regions of Hanover and Dresden and to adapt them to current framework conditions. Moreover, new possibilities for expansion of results from both areas under consideration of the current data, particularly the official statistics on accidents, were to be investigated and corresponding statistical procedures to be developed. The sampling plan for the "on the spot" survey is a two level sampling process. According to the principles of sampling theory it is straight forward to use a two-level approach for any kind of data expansion. However, tests on the Hanover data from 2000 and 2001 have shown that the theoretical advantages expected from this method are negligible in praxis as compared to the "simple weighting" procedure, used in the past. Whilst retaining the present weighting procedures (adaptation to a n-dimensional contingency table) alternative methods were developed for the expansion of regional data (Dresden and Hanover data), in which e.g. the characteristic of location was replaced by the type of accident or the number of people involved in the accident was added as a weighting factor. These processes showed little success on characteristics of the official statistics (predicting parameters that are not included in the weighting), especially as compared to the present (simultaneous) weighting procedure, which uses (a) severity of the accident, (b) time of day and (c) location. Based on the sample data of the year 2000, another weighting process for data expansion on the whole federal region was finally developed and was tested based on the two individual samples as well as the pooled sample (Dresden plus Hanover). Best results have been achieved on the basis of the pooled sample. However improvements cannot be achieved for all characteristics Also these improvements turned out to be only on a small scale. The relatively large deviations between the weighted and pooled sample and the distributions of the appropriate measures by the German government remains. It is to be expected that an essential correction of distortions in the GIDAS samples can not be achieved by weighting. On the whole, the indications have been that it is not possible with alternative, mostly hierarchical weighting processes, to expand accident parameters with sufficient accuracy, whose distributions are known from the official statistics. Thus, it can be expected that this will be similar in the case of the original GIDAS. The Uniform data expansion methods in form of a weighting procedure for all years and both regions will therefore be looked at as more questionable. It is recommended, at least for particular important problems, to conduct a tailor-made weighting procedure, as is was shown in the report for maximum collision speed.

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Verfasserangaben:Heinz Hautzinger, Manfred Pfeiffer, Jochen Schmidt
URN:urn:nbn:de:hbz:opus-bast-2341
ISBN:3-86509-505-4
Schriftenreihe (Bandnummer):Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe F: Fahrzeugtechnik (59)
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):07.10.2011
Jahr der Erstveröffentlichung:2006
Beteiligte Körperschaft:Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung <Heilbronn>
Datum der Freischaltung:07.10.2011
Freies Schlagwort / Tag:Daten; Datenerfassung; Deutschland; Forschungsbericht; Prognose; Statistik; Unfall; Untersuchung am Unfallort; Verfahren
Accident; Data acquisition; Forecast; Germany; Method; On the spot accident investigation; Research report; Statistics
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 36 Soziale Probleme, Sozialdienste / 360 Soziale Probleme und Sozialdienste; Verbände
collections:BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 80 Unfallforschung
BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 81 Unfallstatistik

$Rev: 13581 $